Review:

Blood Of The Snake

(Derek Sherinian)

Derek SHERINIAN, der ehemalige Keyboarder von DREAM THEATER sowie Mastermind bei so ambitionierten Progprojekten wie PLANET X oder PLAYTUPUS unterstreicht mit seinem neuen Solowerk "Blood Of The Snake" erneut seine Ausnahmestellung als einer der einfallsreichsten Tastenvirtuosen in der internationalen Musikszene.

Auf diesem fünften Solowerk, dessen Material man durchaus zum Besten zählen kann, was er bisher veröffentlicht hat, entstanden größtenteils zusammen mit Schlagwerker Brian Tichy zehn äußerst abwechslungsreiche Tracks im Querschnitt von viel Progressive Metal, (Hard) Rock, ein wenig Jazz (Fusion) sowie leichten Ambient Sprengseln. Eine unheimlich kompakte sowie richtig fett-tighte Produktion dürfte nicht nur die bisherigen Fans begeistern. Natürlich hat der ansonsten auch als Gastkeyboarder bei ALICE COOPER oder KISS tätige Musiker wieder einige illustre Gäste eingeladen u.a. John PETREUCCI oder SLASH und so mancher überzeugt dabei stellenweise deutlich mehr als auf den eigenen Solowerken insbesondere Meister Yngwie MALMSTEEN habe ich lange nicht mehr so virtuos und unverkrampft kreativ spielen hören. SHERINIAN läßt sowohl seinen Freunden als auch den anderen Instrumenten soviel eigenen Platz, daß man nie den Eindruck hat, hier die Solo-CD eines Keyboarders zu hören. Trotz diverser Stilverflechtungen sowie vieler unterschiedlicher Einzelprotagonisten besticht dieses Album durch eine bemerkenswerte Kompaktheit und kompositorische Zielsicherheit - hier will niemand, selbst der Initiator nicht, irgendjemand ständig zeigen, was man so alles drauf hat, absolutes Understatement ist angesagt -diese Jungs haben es halt einfach drauf.

Warum hier jetzt ausgerechnet der Uralt-Oldie "In The Summertime" von Mungo Jerry noch mal aufgewärmt wurde .. na ja aber BILLY IDOL mit seiner tollen Gastperformance sowie dass wirklich geile Solo von SLASH rechtfertigen den Tracks dann doch noch irgendwie und außerdem könnte man es ja eventuell auch noch als Single verwenden. Schade dass Derek seinen Kumpel IDOL nicht noch für ein paar Einlagen mehr überreden konnte, denn solche Hämmer wie das Epic Power Metal Masterpiece "Blood Of The Snake" oder der Bombast Doubelbasskracher "Viking Massacre" schreien mit ihren tollen Melodien förmlich nach einem Vocalisten. Die beste Nummer der Scheibe ist ansonsten ganz klar "Man With No Name" auf der Zakk WYLDE mit seinem ccol-charismatischen Gesang mehr als einmal an OZZY bzw. auch musikalisch etwas düster-doomig an BLACK SABBATH erinnert - einfach spitze! Aber auch die packend furiosen Gitarren von ex-Kollege John Petrucci bieten bei "Czar Of Steel" Prog Metal für höhere Ansprüche. Daneben ist auch Rhythmusgruppe der Sherinian-Bandbesonders bei dem jazzigen PHANTOM SHUFFLE mit den Drummern Simon Phillips (u.a. TOTO) & Brian Tichy sowie den überwiegend von Tony Franklin (BLUE MURDER, DAVID COVERDALE) bedienenden Bass ebenfalls ein Klasse für sich. Sherinian selbst hält sich insgesamt mit seinen stets abwechslungsreich gehaltenen Keyboardsounds und meist eher unaufdringlichen gehaltenem Spiel meist zurück, nur manchmal läßt er es richtig laufen aber gerade dass ist vielleicht auch die Stärke dieses gelungenen Albums.

Blood Of The Snake


Cover - Blood Of The Snake Band:

Derek Sherinian


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 52:59 (CD)
Label: Inside Out
Vertrieb: SPV