Review:

New Era Pt. 3 - The Apocalypse

(Derdian)

Ganz ehrlich beim Anhören dieses Machwerkes von DERDIAN und der Firmierung „New Era Pt. 3 - The Apocalypse“ frag’ ich mich wirklich wer heutzutage so was noch wirklich braucht. Hier wird nämlich "feinster" Hollywood Bombast Metal (für mich eher ein Schimpfwort) geboten, diese Art Mucke nenne ich auch gerne mal Mozart Pop Metal mit RONDO VENZIANO Ambiente (aufgrund der penetranten Eingängigkeit) und dass obwohl ich den genialen Österreicher wirklich ganz gerne höre. Die Rede ist aber leider ein zum x’ten Male aufgewärmter Tralala Kitsch Metal mit zugekleisterten Keyboardpassagen in Serie und immer der gleichen Speed Temposchiene mit zuckersüßen Kinderleidrefrains, die meist so was von abgedroschen sind, dass selbst dem tolerantesten Rezensenten nach nur einem Durchlauf tierisch auf den Keks geht.

Vor ca. 10 Jahre erreichte und eine wahre Invasion vornehmlich aus Italien stammenden Power-Metal Kapellen s angeführt von LABYRINTH und vor allem RHAPSODY (OF FIRE) die diesen Stil quasi zu Tode geritten haben. Aufgemotzter, symphonischer Power Metal, der natürlich nie progressiv war (aber gerne damit beworben wurde auch bei diesem Album) der vielfach einfach nur aus viel Speed, fetten Chorpassagen und noch mehr neoklassischen Gedudel bestand. Wer diesen typische Sound auch tatsächlich heute noch so mögen sollte, ist mit diesem Album bestens bedient. Hier werden alle Klischees aufs neue bedient und bestätigt.

Von Beginn an wird gleich nach einem (natürlich) instrumentellen Intro „Preludio“ losgeledert, und dann fast immer nach Schema F die Doublebassschiene rauf und runter kein Kitsch oder Pathos, der hier nicht ausgereizt wird, klar äußerst fett produziert aber das Keyboard geht selbst mir als Tastenfreak gehörig auf den Senkel. Egal ob Streicher oder Spinettklänge gesampelt werden, es klingelt zuviel davon durch und die Gitarren sind vielfach allenfalls noch schmückendes Beiwerk.

Ganz selten gehe die Italiener mal runter vom permannten Gaspedal udn siehe da dass recht solide Midtempostück „Black Rose“ kann sogar überzeugen ohne die permante Hektik. Auch die schnalzige Quotenballade „Forevermore“ hier im Duett mit einer recht passablen Sängerin Namens Elisa Lisy ist so verkehrt nicht, aber dan dieses nie verstummen wollende Keyboard im Hintergrund macht den Track ziemlich kaputt. Die Lady darf auch ihren Sopran bei anderen Songs mehrfach mit einbringen, aber das klingt dann zu sehr nach den üblichen Elfenfräuleins in weiten Klamotten. Aber es gibt tatsächlich mal gelungene Gitarrenparts die zeigen, dass die Band kann doch mehr als Tonleitern rauf und runter nölen. Der Sänger ist auch nicht wirklich übel aber klingt einfach viel zu beliebig und schöne Chöre gibt es auch in Serie ist halt alles irgendwie lieblos präsentiert.

Warum ein eigentlich bisher eher für solide progressive Sachen bekanntes Label wie MAGNA CARTA sich für so eine schwachbrünstige Geschichte hergibt, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Da möchte man doch tatsächlich irgendwelche Thrash-Riffs bei DERDIAN hineininterpretieren, die tatsächlich aber nirgendwo zu hören sind. Der Gitarrensound ist hier so klar poliert aber kein bisschen dreckig und die epischen Trademarks sind so ausgelutscht wie MANOWARS „Ich sterbe für den Metal“- Phrasen: Nee da hilft auch keine noch so wohlwollende ausgearbeitete Konzeptstory (die ich mir hier erspare), dieses Album kann man sich echt schenken. Hatten wir alles schon besser und vor allem viel origineller - so klangen RHAPSODY (OF FIRE) schon in ihren Anfangstagen wozu also dass Ganze nochmals aufwärmen?!

New Era Pt. 3 - The Apocalypse


Cover - New Era Pt. 3 - The Apocalypse Band:

Derdian


Genre: Power Metal
Tracks: 13
Länge: 64:15 (CD)
Label: Magna Carta
Vertrieb: