Review:

Deraps

(DERAPS)

TIPP

Jacob Deraps hat sich besonders im Internet einen Namen gemacht. Auf Youtube konnte eine große Fanbase professionelle und energiegeladene Coverversionen diverser VAN HALEN-Klassikern lauschen. Um diesen kleinen Hype zu nutzen, wurde es Zeit für ein eigenes Album mit eigenständigen Songs und einem unverwechselbaren Sound – die DERAPS waren geboren. Natürlich wird sich die Band in der Anfangszeit an den Machwerken ihrer YouTube-Karriere messen lassen müssen, aber mit dem Erstling „Deraps“ hat man sich bereits gekonnt freigeschwommen.

Nach dem kurzen Intro „Invasions“ zeigt der Folgetrack „Sex, Drugs & Rock`n´Roll sofort, wohin die weitere Reise geht. Schlagzeug und Bass bilden eine unschlagbare Rhythmusbasis, welche die beißenden Gitarren und den unverwechselbaren Gesang von Jacob Deraps trägt. Der Song befördert der Hörer zurück in die 70er Jahre und man fühlt sich auf der schmutzigen Seite dieser Zeit sofort wohl. Besonders der Gesang kann bei allen Songs beeindrucken und manifestiert sich oft in bombastischen und einprägsamen Refrains. Interessant ist, dass Jacob sich nicht an die Vorgaben seiner Mitmusiker richtet, sondern im Gesangsbereich seinen eigenen Weg durch die Welt der DERPAPS sucht und findet. Aus diesem Grund gleicht kein Song dem Anderen und die Scheibe bleibt spannend. Jeden Song einzeln zu beleuchten macht keinen Sinn, da jedes Stück eine andere Handschrift trägt und für sich steht. Nur ein Song ist mir beim Hören besonders aufgefallen – in der Mitte des Albums versteckt sich mit „Veins In My Heart“ ein echter Hit, der vor 40 Jahren durch die Decke gegangen wäre. Die Gitarren klingen dermaßen dreckig und schmutzig, dass es eine wahre Freude ist. Natürlich gibt Jabob gesangstechnisch wieder alles, um den Song auf ungeahnte Höhen zu pushen! Ein Meisterwerk! DERPAS zeigen auf dem gleichnamigen Album, dass mit ihnen zu rechnen ist und weitere Veröffentlichungen die Fanbase definitiv noch weiter vergrößern werden. Von mir gibt es einen „Daumen hoch“, aber was eine Coverversion auf dem Album zu suchen hat, dies erschließt sich mir nicht. Erstens wollte die Band sich freischwimmen und den Bereich der Coverbands verlassen und zweitens ist „Ballroom Blitz“ als Cover wirklich ausgelutscht und unnötig.

 

 

 

Deraps


Cover - Deraps Band:

DERAPS


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 40:19 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade