Review:

Degree Absolute

(Degree Absolute)

Mit DEGREE ABSOLUTE betritt ein Newcomer die Bildfläche, der 1999 von dem amerikanischen Multiinstrumentalisten Aaron Bell gegründet wurde. Verstärkt um Basser Dave Lindeman und Drummer Doug Beary, hat sich der Gitarrist, Elektroniker und Sänger dem progressiven US Metal verschrieben, der aber mit zunehmender Spielzeit immer mehr ins Artrockige und Experimentelle driftet. Stellenweise erinnert mich das Trio an jüngere DREAM THEATER (etwa zu "Six Degrees Of Inner Turbulence" - Zeiten - ob der Bandname Zufall ist???), besonders, was die sperrigen Songaufbauten und die dröge Produktion betrifft. An die "Originale" kommen DEGREE ABSOLUTE aber zu keiner Sekunde heran, obwohl sich ein paar gute Ideen auf diesem Debüt verstecken - allen voran der starke Opener "Exist". Wären alle Songs so hochklassig, dann würde das Album als wirklich gutes Erzeugnis durchgehen, aber Stücke wie die ewig vor sich hindudelnde Soundcollage "Distance", das fast schon bekiffte, spacige Instrumental "HalfManHalfBiscuit" (watt´n Titel!) oder das ebenfalls eher als Füller funktionierende "Pi" sind trotz ihrer technisch zweifelsohne ansprechenden Qualitäten einfach nur sinnlos und ziehen die Scheibe wie Kaugummi in die Länge. Gegen Ende wird es mit "Ask Nothing Of Me" und dem überlangen, atmosphärischen "Ergo Sum" wieder etwas stärker, aber der Vogel wird auch hier nicht abgeschossen. Auch der Rest des Albums, die Stücke "Laughing Alone", "Questions" und "Confession", strebt eher gegen Langeweile, denn gegen mitreißendes Songwriting; hinzu kommt, dass der gute Aaron über weite Strecken arg ausdruckslos singt. Zugegeben, es mag wohl schlechtere Platten in diesem Genre geben, aber auch eine ganze Latte bessere. Da muss noch nachgelegt werden!

Degree Absolute


Cover - Degree Absolute Band:

Degree Absolute


Genre: Progressive
Tracks: 9
Länge: 57:12 (CD)
Label: Sensory Records
Vertrieb: Alive