Review:

A World Destroyer

(Degradead)

DEGRADEAD haben für ihr Drittwerk auf bewährtes Personal gesetzt, Jonas Kjellgrän und Daniel Bergstrand sollen wieder für einen knackigen Sound. „A World Destroyer“ hat den bekommen und kommt entsprechend gut aus den Boxen. Mit dem Vorgängeralbum hatten die Schweden zwar keinen Meilenstein im Melodic Death Metal abgeliefert, was angesichts der Konkurrenz und Historie in dem Genre nicht verwunderlich ist – sehr gut war „Out Of Body Experience“ allemal. „A World Destroyer“ führt das fort und hat mit dem brachialen „A False Hope“ und dem nicht weniger knackigen „Cold Blood“ sehr gute Nummern aufzuweisen, die den Vergleich mit den Göteborger Ikonen nicht zu scheuen brauchen. „The Final Judgment“ erweitert den Sound gar ein wenig, indem es Parallelen zu CARNAL FORGE aufweist, während „Human Nature“ oder das extrem melodische „Broken“ an ältere IN FLAMES erinnern. Handwerklich macht den Jungs ebenfalls keiner mehr was vor, hier sind gestandene Musiker am Werk, die sich spätestens mit diesem Album als Band wie auch als individuelle Musiker gefunden haben. Das Problem von „A World Destroyer“ ist, mehr noch als beim Vorgänger, das Fehlen einer wirklich eigenen Note. DEGRADEAD suchen sich das Beste aus dem erweiterten Göteborger Kreis heraus und schreiben damit gute Songs, lassen aber ein Alleinstellungsmerkmal vermissen – weder der Gesang noch die Gitarrenarbeit noch Details im Songaufbau lassen einen Song klar zu einem DEGRADEAD-Song werden. Stattdessen muss zweimal hingehört werden, um sicher zu gehen, dass hier gerade nicht IN FLAMES oder CARNAL FORGE im Player rotieren. Das ist ein Manko der Scheibe (wie bei vielen anderen Melodic Death Metal-Alben), aber nichts, was sich nicht aus der Welt schaffen lässt. Wer sich daran nicht stört, sondern wer auf der Suche nach einer melodischen Death Metal-Scheibe ist, kann hier bedenkenlos zugreifen.

A World Destroyer


Cover - A World Destroyer Band:

Degradead


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 40:32 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade