Review:

The Renaissance Of Hope

(DÉCEMBRE NOIR)

TIPP

Das vierte Album der Thüringer Trauerweiden bewegt. Mächtig. Vom ersten Takt an. Und es hört nie auf damit. DÉCEMBRE NOIR kann jeder schnell mit PARADISE LOST, MY DYING BRIDE und neueren Vertretern der Doom- und Death-Szene wie SWALLOW THE SUN, SATURNUS oder HELEVORN vergleichen und hat mit jedem Vergleich Recht. Und dennoch ist dieses Album so voll mit Gefühl, Trauer und Hoffnung, dass jeder hinkt. Allein der Blick auf das Cover bindet emotional so sehr, wie es seltenst ein Bild auf einer wie auch immer einzuordnenden Pladde schaffte. „Es gibt wohl keine grausamere Vorstellung, als seinen Partner bei der Sehnsucht nach dem Tod zu unterstützen“, sagt Gitarrist Sebastian. „Aber auch kein größeres Zeichen von Liebe“, mag man ergänzen. Und so klingt auch die Scheibe mit ihrem exquisiten Sound: Schon der Opener „A Swan Lake Full Of Tears“ schafft einen wunderschönen Spross aus Trauer und Hoffnung, der Song ist genauso schmerzhaft wie schön. Fast erholsam dagegen klingt das härtere und sogar phasenweise recht flotte „Hope/Renaissance“. Naja – sagt ja der Titel schon: Die Hoffnung erlebt eine Wiederauferstehung. So geht eine wundervolle Reise durch die eigenen Gefühle weiter, mit einer Scheibe, die alles, was DÉCEMBRE NOIR bislang erschaffen haben, mühelos toppt. Keine Ahnung, welche Scheibe trauriger und emotionaler ist, diese oder SWALLOWs „When A Shadow Is Forced Into The Light“. Aber: Beide sind absolute Ausnahmewerke im melancholischen Doom-Death, viel besser geht es einfach nicht. Und obgleich das alles so unsagbar traurig klingt: Diese Band steht eben nicht mit einem Bein im Grab. Dazu ist das Leben nämlich immer noch zu schön. Genau wie das gesamte Album – sechs Songs von je gut sechs bis neun Minuten voller vertonter Gefühle. Mächtig. Gewaltig...

 

The Renaissance Of Hope


Cover - The Renaissance Of Hope Band:

DÉCEMBRE NOIR


Genre: Doom Metal
Tracks: 6
Länge: 48:1 (CD)
Label: Lifeforce Records
Vertrieb: Soulfood