Review:

Riders Of Doom (Re-Release)

(Deathrow)

Und es geht weiter: dieser Tage gesellen sich zu den inzwischen zahlreichen Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records drei der insgesamt nur vier Alben der Düsseldorfer Thrash Metaller DEATHROW, die 1984 unter dem Namen SAMHAIN begonnen hatten. Zwar gab es in der - mit einer kurzen Unterbrechung -zehnjährigen Bandgeschichte nur einen einzelnen Wechsel im Line-Up (Gitarrist und Bandgründer Thomas Priebe wurde durch Uwe Osterlehner ersetzt), dennoch konnte das Quartett trotz einiger Anfangserfolge nicht an die Popularität der heimischen Genre-Könige KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD anknüpfen. 

Dass DEATHROW zwar in Sachen Bekanntheit auf ewig in der zweiten Reihe standen, in musikalischer Hinsicht jedoch durchaus ein gewisses Potential besaßen, machte bereits das Debütalbum "Riders Of Doom" von 1986 deutlich, das kurioserweise sogar in zwei unterschiedlichen Versionen existiert: für den amerikanischen Markt musste es aufgrund des "anstößigen" Titels in "Satan´s Gift" (ohne Worte...) umbenannt sowie mit einem alternativen Cover-Artwork versehen werden. Diese Maßnahme tut aber ebenso flotten wie besonders im Gitarrenbereich herausragenden, wenn auch in Sachen Songwriting noch etwas kauzigen Nummern wie "Winds Of Death", dem Titelstück, "Hell´s Ascent", "Violent Omen" oder "Samhain" keinen Abbruch, denn "Riders Of Doom" geht auch heute noch als herrlich "unperfekter", authentischer Erstling einer seinerzeit noch sehr jungen, hungrigen Band durch. Ja, "Pleasure To Kill" oder "Eternal Devastation" sind die stärkeren Alben, aber zu keiner Sekunde ehrlicher und im positiven Sinn dreckiger!

Vorliegender Re-Release in blauem Doppel-Vinyl kommt mit sämtlichen Texten des Albums, vielen raren Bildern sowie beiden Cover-Artworks daher und ist optisch sehr gelungen - selbst die bei den Noise-Re-Releases öfter mal verwaschen wirkenden Frontcover befinden sich hier auf einem ansprechenden Niveau. Akustisch bekommt man auf der dritten Seite das 1985er Demo "The Lord Of The Dead" (mit drei Songs, die auch auf dem Album zu finden sind) der damals noch als SAMHAIN aktiven Band sowie auf der vierten Seite ein Rehearsal (mit Stücken, die in dieser Form nicht auf dem Album gelandet sind) von 1985 geboten, die klangtechnisch gegenüber dem späteren Album natürlich abfallen, jedoch herrlich rotzig tönen. Am Ende steht erneut eine sehr feine, hochwertige Neuauflage einer alten Noise-Records-Scheibe, die sicher nichts für Feingeister, aber genau deswegen so reizvoll ist!

Riders Of Doom (Re-Release)


Cover - Riders Of Doom (Re-Release) Band:

Deathrow


Genre: Thrash Metal
Tracks: 15
Länge: 70:54 (2-LP)
Label: Noise Records
Vertrieb: Warner