Review:

The Metal Knights

(Deadly Assassin)

Die Mitarbeiter des Obskur-Labels Stormspell Records aus San Jose in den USA gehören eindeutig zu den archäologisch Begabten, anders kann man sich das Auftun und Ausgraben jener Bands, deren Ergüsse dort erscheinen, nicht erklären. Und fast egal, welche dieser Bands man in die Suchmaschine eingibt, es findet sich nahezu nix. Glückwunsch, das schaffen nicht mal die zünftigen Okkult-Misanthropen. DEADLY ASSASSIN aus Michigan, die anscheinend irgendwann, irgendwie, irgendwo mal in den späten 80ern (zuerst als ASSASSIN – nochmals Glückwunsch, den Bandnamen hatte damals noch niemand…) aktiv gewesen sein sollen, gehören auch dazu, und „The Metal Knights“ präsentiert ohrenscheinlich Aufnahmen aus dieser Zeit, die selbst damals allerhöchstens im tiefsten Underground die Runde machten. Der Sound ist für Feingeister eine einzige Folter, der Gesang eine Mischung aus schlüpfrigen Autoreifen und defekter Motorsäge, die Songs typisch 80er-US-metallisch und trashig (ja, ohne „h“!) angeschrägt. Man hört hier offensichtliche Einflüsse wie OMEN, NASTY SAVAGE, MERCYFUL FATE oder MANILLA ROAD deutlich heraus, wobei DEADLY ASSASSIN deren Niveau nicht mal annähernd nahe kommen. „The Metal Knights“ ist einerseits gnadenlos furchtbar, andererseits wieder auf eine kauzige Weise extrem und ein meinetwegen überflüssiges, aber auch sympathisches Relikt aus einer längst vergangenen Epoche, als es, genau wie heute, Bands aus der dritten Reihe gab. Für abgefuckte 80er-Maniacs vielleicht Kult, für Musikfans definitiv ein nervlicher Vernichtungskrieg!

The Metal Knights


Cover - The Metal Knights Band:

Deadly Assassin


Genre: Heavy Metal
Tracks: 13
Länge: 56:2 (CD)
Label: Stormspell Records
Vertrieb: Hellion