Review:

Sexual NecrObsession

(Dark Prophecy)

Französische (Extrem-) Metalbands weisen in der Regel eine mindestens genauso hohe Qualität auf wie belgisches Bier oder chinesische Autos. Doch es scheint zumindest einen Funken Hoffnung zu geben, wie man an den 2005 gegründeten Schwarzkitteln DARK PROPHECY hört. Bereits die Optik des ersten Demos der Band, "Sexual NecrObsession", spielt einerseits mit japanischen Horrorfilmklischees, andererseits mit der Farbgebung der deutschen Referenz-Dunkelheimer DARK FORTRESS, doch die pure Blamage, die man sich nach Betrachten des Artworks noch vorstellt, bleibt erstaunlicherweise aus. Das Sextett geht erstaunlich reif zu Werke und tendiert musikalisch tatsächlich ein wenig in die Richtung der genannten deutschen Band, ohne allerdings deren Klasse wirklich zu erreichen, aber das hätte auch niemand ernsthaft erwartet. Und obwohl DARK PROPHECY ein Keyboard in ihren Reihen haben, klimpern sie nicht wild durchs Unterholz, sondern erzeugen ihre durchweg starken Melodien primär durch die zwei Gitarren. Richtig auffällig wird das Tastenaggregat meist nur in den eingestreuten, sehr ruhigen Parts, die zeigen, dass diese Band nicht darauf aus ist, Rekorde zu brechen (was auch heute gar nicht mehr möglich ist), sondern einfach finstere, intelligente Mucke machen will und sich gar nicht erst in die "True Black Metal"-Ecke drängen lässt. Unter den vier Stücken befindet sich zwar kein prägnantes Highlight, aber über die kurze Spielzeit hinweg kann ein für eine Demoband auffällig hohes Niveau gehalten werden. Da auch die Produktion relativ gut gelungen ist (und sogar manchen "professionellen" Black Metal-Release aussticht), kann man "Sexual NecrObsession" aufgeschlossenen, anspruchsvollen Nachtspaziergängern bedenkenlos empfehlen, auch wenn hier das Optimum noch nicht ganz erreicht wurde. Dennoch sehr hörenswert!

Sexual NecrObsession


Cover - Sexual NecrObsession Band:

Dark Prophecy


Genre: Black Metal
Tracks: 4
Länge: 17:2 (CD)
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