Review:

Dark Mass Medium

(Dark Mass)

Ja mensch, was haben wir denn hier für eine abgefahrenes Teil von Musik? Nun nicht ganz einfach aber dem Hörer wird jedenfalls bereits nach den ersten Noten klar - hier sind filigrane Flitzefinger am Werke, die auch nicht vor technisch anspruchsvollsten Höchstgeschwindigtkeitsfahrten in bester PSYCHOTIC WALTZ Manier zurückschrecken. DARK MASS nennen sich diese Jungs, wobei alleine schon ihre selbst heute noch etwas "exotisch" anmutende Herkunft aus der Ukraine, bei vielen für einen zusätzlichen Aufmerksamkeitspunkt sorgen dürfte. Aber diese Formation hat sowas eigentlich gar nicht nötig, denn der hier dargebotene recht abwechslungsreiche instrumentale Progressive Metal wäre alleine schon erwähnenswert genug. Mit der Cd "Dark Mass Medium" liegt hier die erste Eigenproduktion in Albumlänge vor, man ist aber bereits seit 1997 aktiv und hatte bisher 2 Demos aufgenommen. Am Sound gibt es nicht viel auszusetzen, schon eher am etwas dumpf-steril sowie etwas künstlich klingenden Drumming aber daran kann man ja noch arbeiten. Die Keyboards sind zwar da aber kommen bei manchen Tracks etwas wässrig daher bzw. wurden (mit Absicht?) weiter nach hinten verfrachtet, dies wird erst mit dem dritten Song besser. DARK MASS selbst möchten ihre Mucke als "Hyper Metal" verstanden wissen, was auch immer dass sein mag. Als Band zeigt man sich ansonsten recht variabel, kann nicht nur ordentliche Bretter im leichten Black Metal Gewande sowie stets irgendwie durchschimmernde Thrashtendenzen aus den Boxen zaubern sondern auch akzentuiert melodiebetont zu Werke gehen. Kombiniert dann mit den typisch frickelig-schrägen Passagen (die halten sich gottlob aber in Grenzen) sowie den stimmig aufgebauten manchmal etwas ausufernden Klangbildern entsteht eine gelungene Art von Prog Metal. Dem Ganzen fehlt für meinen Geschmack jetzt nur noch der passende Sänger, alleine schon einfach zur Auflockerung, denn bei längerer Spielzeit ist das Zuhören schon relativ anstrengend. Es sollte dann aber ein etwas extrovertierter Shouter sein, um dieser irgendwie sympathischen Formation noch den letzten richtigen Kick zu verpassen. Denn wer sich solch schrägen und gleichermaßen abgefahrene Sachen wie "Egocentric Extraversion" oder "Comets Of Black Cosmothrash" ausdenkt (die Songs klingen genauso wie sie sich lesen) und dabei lässig noch einiger folkloristische Heimatklänge mit hineinwebt, der muß einfach auch eine skurile Stimme bekommen. Ach ja, für die etwas unspektakuläre CD-R Version von "Dark Mass Medium" Albums (aber inkl. gelungenem Farbcover!) haben sich die Ukrainer in ihrem "Bekennerschreiben" tatsächlich auch noch entschuldigt, müsst ihr doch wirklich nicht Jungs - die Qualität hat überzeugt. Für Leute, die auf die etwas abgedrehteren Sachen abfahren gibt´s auf "Dark Mass Medium" genügend Hörstoff.

Dark Mass Medium


Cover - Dark Mass Medium Band:

Dark Mass


Genre: Metal
Tracks: 7
Länge: 28:48 (CD)
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