Review:

Bitter End

(Dark Embrace)

Was haben Keyboard und Kondom gemeinsam? - Ohne ist es schöner. Ok., ok, DIMMU B. ohne Mustis wäre wie Frieren ohne Gänsehaut, und auch das andere kann man manchmal gebrauchen. Aber wenn der Keyboarder nur - "Düdülüdü" - die immer gleiche Tonfolge auf ganzen Noten drückt, kann man ihn auch gleich entsorgen.

DARK EMBRACE sind ansonsten gar nicht schlecht, haben ein Händchen für den Spannungsaufbau und einige ganz gute Ideen - aber es geht den Spaniern von der Küste Galiziens ein bisschen wie Michael Ballack bei der aktuellen McDonalds-Werbung: Kein Mut zu Entscheidungen. Black, Doom, Death, Gothic - viele Versatzstücke passen meiner Meinung nach nicht nebeneinander, und so fehlt den Songs der rote Faden. Gerade die langsamen Stücke rumpeln wie kultige Früh-Neunziger-Produktionen. Am ehesten erinnern mich DARK EMBRACE an die Projekte einiger ehemaliger EMPEROR- oder MAYHEM-Leutchen wie CON ANIMA oder das Fledermausohr. DARK EMBRACE spielen also in der großen Spalte zwischen Goten und Blackies, Sänger Oscar Asunder strapaziert seine Stimme abwechselnd beim Bellen, Schreien oder Schmachten. Einfach und formaljuristisch haben DARK EMBRACE Glück, dass sich die englischen Doomster gleichen Namens Ende ´99 aufgelöst haben und nun als THE ENCHANTED weiterspielen, wenigstens rechtliche Querelen liegen nicht auf dem steinigen Weg vor den Spaniern. Vielleicht bringt sie ja mal jemand mit einem kundigen Öhrchen zusammen, der ihnen das Mehr im Weniger zeigt. Dieses Demo ist auf jeden Fall ein Anspieltipp für Freunde der ätherischen Violine, die ist nämlich sehr gut gelungen.

Bitter End


Cover - Bitter End Band:

Dark Embrace


Genre: Gothic Metal
Tracks: 4
Länge: 18:29 (CD)
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