Dario Lorina, Gitarrist, Sänger und Produzent von DARK CHAPEL, kennen wir von BLACK LABEL SOCIETY, auch dort bedient er die Sechssaiten. "Spirit In The Glass" ist das Debüt seiner Band. Es sind sicher Einflüsse aus seiner Stammband zu hören, aber auch AUDIOSLAVE und ALICE IN CHAINS sind beigemengt. Was aber doch dem Ganzen den Stempel aufdrückt, sind Darios gelassene, dennoch voller Emotion und eigenständige Vocals. Ein wenig fühle ich mich an eine Mischung aus Chris Cornell und Layne Staley erinnert. Zumindest muss ich die Stimme als formgebend und die Songs ausleuchtend beschreiben. Das besondere dabei, erst auf den zweiten Blick, gerade im Kontext des harten und groovenden Umfelds, scheint sie immer heller auf.
DARK CHAPEL transportieren Heavyness mit Gefühl und Coolness. Und das funktioniert wunderbar, macht Spaß und geht über Albumlänge. Nach dem dynamischen und riffgewaltigen "Afterglow" folgt mit "Hollow Smile" ein Hybrid aus JUDAS PRIEST und ALICE IN CHAINS. Das Riffing und die charismatischen Vocals punkten, die Songs leben davon. Das Glockengeläute bei "Corpse Flower" bereichert die ansonsten eher durchschnittliche Nummer, und klar ist hier, dass METALLICA und auch BLACK SABBATH als Ideengeber für das Geläute ins Bewusstsein rutschen. "Glass Heart" ist akzentuiert und unfassbar packend mit einer fast schon funkigen und quirligen Spielfreude - großartig! Und ja, eine flehende Ballade mit dunklem Piano ("Dead Weight") hat DARK CHAPEL auch noch zu bieten. "Gravestone Humanity" ist dann ein Groover in BLACK LABEL SOCIETY- oder auch ACCEPT-Manier.
Was soll ich noch groß zu dem Longplayer schreiben? Feines Album, durchweg stark, kaufen oder streamen, hören und genießen. Ich habe fertig!
Spirit In The Glass

Dark Chapel
Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 42:11 (CD)
Label: MNRK heavy
Vertrieb: SPV