Review:

Sleep Is The Enemy

(Danko Jones)

Nachdem Danko Jones auf "Born A Lion" gelernt hatte, den Blues zu spielen, hat er auf seinem letzten Album "We Sweat Blood" wieder mehr von der rauen Wildheit seiner auf "I´m Alive And On Fire" zusammengefassten, frühen Demos einfließen lassen und näherte sich dabei zum Teil auch Metal und Punkrock an. Man durfte also gespannt sein, in welche Richtung sich der Meister auf seinem neuen Werk bewegen würde, und schon die ersten beiden Songs zeigen, dass im Prinzip alles beim Alten geblieben ist: Kurze Songs ohne Schnickschnack, treibende Beats (noch vom begnadeten Damon Richardson, der auf der kommenden Tour leider nicht mehr dabei sein wird), simple, dreckige Gitarrenriffs und darüber Dankos intensiver soulig-rockender Gesang. Und schon ist er wieder da, der gute, alte Danko und tritt einem erneut mächtig in den Allerwertesten! Der Großteil des Albums bietet dann auch genau diese typische Danko-Kost, von der man einfach nie satt wird, diese explosive Mischung, die die Musik klassischer Hardrock- und Metal-Bands wie KISS, AC/DC oder BLACK SABBATH mit dem Dreck alter Punkbands, wie MC 5 oder den STOOGES und der Energie von Schweinerock-Bands wie GLUECIFER vereint. Die Songs selbst sind wieder mehr im klassischen Rock verwurzelt, und es gibt auch mal wieder ein paar Soli zu hören, aber alles ist mit der rohen Intensität von "We Sweat Blood" gespielt, so dass das Album eine logische Schlussfolgerung der vorhergehenden Veröffentlichungen darstellt. Aber Danko zieht dann doch noch ein paar Überraschungen aus dem Ärmel, z. B. direkt im dritten Song "Don´t Fall In Love", der 70s Rock-mäßig und für Danko-Verhältnisse eher gemäßigt vor sich hin groovt, und wo der Chorus mit Kopfstimme gesungen wird und im Hintergrund Claps eingebaut wurden. Das reißt einen zwar nicht grade vom Hocker, klingt aber auch nicht schlecht, ganz OK eben. Ungewöhnlicher wirkt dagegen "When Will I See You", wo Danko zum Teil geradezu smooth singt und eine extrem melodische und leicht poppige Gesangslinie über den Refrain gelegt hat, wodurch der Song trotz seines rockigen Riffs fast schon wie eine Ballade klingt. Wirklich schräg wird es dann mit "Time Heals Nothing", das psychedelisch-rockig und im Refrain auch ordentlich noisig daherkommt. Leider geht aus meinem Booklet nicht hervor, ob Danko selbst den Song singt, denn die Stimme klingt so gar nicht nach ihm, und die untypisch langgezogenen Töne im Chorus sind auch nicht immer ganz sauber. Aber das sind auch schon die einzigen Ausnahmen - der Rest des Albums kickt einen mit durchgetretenem Gaspedal in Nullkommanix aus den Socken und haut einem einen Burner nach dem anderen um die Ohren, wie "She´s Drugs", "Invisible" (bei dem Ex-KYUSS-Sänger John Garcia mitgewirkt hat) und den Titel- und Schlusstrack, der nur noch gnadenlos nach vorne peitscht. Danko is back - still alive and on fire!

Sleep Is The Enemy


Cover - Sleep Is The Enemy Band:

Danko Jones


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 34:0 (CD)
Label: Bad Taste Records
Vertrieb: Soulfood