Review:

The Ruins Of Fading Light

(Crypt Sermon)

TIPP

Was kommt wohl dabei heraus, wenn sich eine Band dazu entscheidet, die Werke "Nightfall", "Through The Darkest Hour" und "Vast Oceans Lachrymose" als jeweiliges Referenzwerk für ein komplettes Jahrzehnt zu definieren und den eigenen musikalischen Werdegang daran auszurichten? Richtig, wahlweise ganz großer Schrott oder ganz großes Kino. Im Fall von CRYPT SERMON aus Philadelphia, die bereits mit ihrem 2015er Debütalbum "Out Of The Garden" aufhorchen ließen, eindeutig Letzteres, daran lässt spätestens ihr Zweitwerk "The Ruins Of Fading Light" - so viel sei bereits verraten - keinerlei Zweifel. Das Quintett bedient sich geschickt sämtlicher Ingredienzien des klassischen Epic Dooms seiner Vorbilder, fügt eine Prise traditionellen Heavy Metals hinzu und strickt daraus überaus brillante Kompositionen wie "Key Of Solomon", "Our Reverend´s Grave", "Christ Is Dead", "Beneath The Torchfire Glare" oder den abschließenden Titelsong, bei denen man wirklich keine absoluten Highlights nennen kann, da sie sich schlichtweg allesamt auf dem selben hohen Niveau bewegen. CRYPT SERMON beherrschen die große Kunst, wahre Songwriting-Monolithen zu kreieren, bei denen die epischen Lavaströme immer wieder durch nahezu perfekt integrierte Gitarrensoli und auch nicht selten schnellere Parts ergänzt werden; hinzu kommt die kraftvolle Powerröhre von Brooks Wilson, der zwar (noch) nicht ganz die Intensität eines Rob Lowe oder Messiah Marcolin erreicht, aber auch nicht allzu weit davon entfernt liegt. Einziger Kritikpunkt geht an das trashige Coverartwork, das zwar herrlich undergroundig daherkommt, aber eher auf eine Fantasy-Metal-Truppe mit Ork-Vermöbel-Texten denn auf eine der vielversprechendsten neueren Doom-Bands der letzten Jahre schließen lässt. Ein Hammeralbum!

 

 

The Ruins Of Fading Light


Cover - The Ruins Of Fading Light Band:

Crypt Sermon


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 55:4 (CD)
Label: Dark Descent Records
Vertrieb: Soulfood