Review:

The Morrigan´s Call

(Cruachan)

Manche Dinge ändern sich eben. So haben CRUACHAN jetzt endlich ne richtige Plattenfirma, Keiths Bruder John ist nicht mehr dabei, die Black-Metal-Anteile von ganz früher sind noch weiter zurückgegangen, dafür dominiert die Stimme von Karen Gilligan weitaus mehr. Und doch sind sich die Iren weitestgehend treu geblieben, machen immer noch Musik für Fans von Skyclad und noch folkigeren Sachen. Ein Lied wie "The Great Hunger" präsentiert die Band in all ihren reichhaltigen Facetten. Da singt Karen elfengleich, der Song hat seine schönen Momente, schwebt in gemächlichen Tempo über den imaginären grünen Bergen, weit darüber thront folkiges Gegeige, rockiges Riffing bis nach allmählicher Steigerung ein Sturm an der irischen Küste losbricht, Keith wütend schreit und plötzlich doch wieder das unheimliche Feeling der Anfangszeit aufkommt. Letztlich aber sind diese Momente zu rar gesät. Nicht falsch verstehen, CRUACHAN ist natürlich immer noch eine gute Band, zumal sie auf dieser Scheibe endlich mal wieder einen guten Sound hinbekommen hat. Aber irgendwie wirkt die Band zu fröhlich ("Shelob" ist so ein Beispiel, hat so dicke, böse Eier, doch das folkige Geschwurbel ist viel zu schunkelig geraten - oder das unerträgliche, weil "An der Nordseeküste"-gleiche "The Very Wild Rover") und dabei fast ein wenig platt. Eigentlich müsste die Band nur wieder brutaler werden, die Gilligan weniger singen, alles wäre prima. Und dennoch: Für Fans von Skyclad und ähnlich gelagerten Folk-Metal-Bands ist CRUACHAN nach wie vor ein Muss. Manche Dinge ändern sich eben nie.

The Morrigan´s Call


Cover - The Morrigan´s Call Band:

Cruachan


Genre: Folk
Tracks: 12
Länge: 47:52 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood