Review:

Enterprise

(Cronian)

Mit ihrem Debüt „Terra“ konnten die beiden Szene-Veteranen Oystein G. Brun (Hauptsongwriter von BORKNAGAR) und Mr. V (VINTERSORG höchstpersönlich) rückblickend keinen Blumentopf schießen, dafür war das Album trotz einiger guter Parts und gelungener Ideen einfach zu banal ausgefallen. Zweieinhalb Jahre später versuchen diese beiden Herren nun ihren zweiten Anlauf in Form von „Enterprise“, der, um das Fazit vorwegzunehmen, auch nicht viel essentieller ausgefallen ist. Der mit allerlei elektronischen und orchestralen Spielereien versetzte, insgesamt sehr ruhige Viking Metal, der stilistisch nahtlos an das Debüt anschließt, verliert sich zunehmend in „symphonischen“ Experimenten, die eher an Meditationsmusik denn an die Hymnen großer Nordmänner mit Hörnern erinnern. Der Opener „Diamond Skies“ überzeugt noch mit seinem eingängigen Refrain, und auch die drei nachfolgenden Songs, „Arcades“, „Nine Waves“ (ebenfalls sehr cooler Refrain) und „Project Hibernation“, wissen durchaus zu gefallen, doch spätestens danach baut das Gespann drastisch ab. Ein Soundtrack-artiges Stück wie „Cirque“ soll wohl den (Pseudo-) Anspruch der beiden Musiker befriedigen, und danach sind „CRONIAN“ endgültig im Mittelmaß mit arger Kitsch-Schlagseite angelangt. „Prinz Eisenherz“ trifft auf „Gladiator“ trifft auf „Titanic“ – poetisch-düstere Soundwände der Marke ENSLAVED oder MOONSORROW liegen meilenweit hinter den Fjorden. Das Gesamtergebnis ist, erst recht gemessen an der Erfahrung und dem Können des Duos, einfach zu wenig und kommt zudem auch in den wenigen härteren Parts zu saft- und kraftlos rüber. Man könnte „Enterprise“ mit viel bösem Willen als „Fahrstuhlmusik für Wikinger“ bezeichnen.

Enterprise


Cover - Enterprise Band:

Cronian


Genre: Metal
Tracks: 9
Länge: 48:42 (CD)
Label: Indie Recordings
Vertrieb: Plastic Head Music