Review:

White Light Generator

(Crippled Black Phoenix)

Ein neues Werk von Mastermind Justin Greaves und CRIPPLED BLACK PHOENIX weckt immer gespannte Vorfreude – so auch „White Light Generator“. Und das man schon wieder einen neuen Sänger hat – auf der letzten EP war es noch John E. Vistic, jetzt der Schwede Daniel Änghede – verwundert bei Greaves Karussell kaum. Der Neue macht dabei nichts falsch, passt in das Progressive Post Rock Konzept, setzt aber auch keine eigenen Akzente. Und eines auch noch vorneweg – die intensive Faszination der letzten CRIPPLED BLACK PHOENIX-Werke will sich bei „White Light Generator” leider nicht so richtig einstellen – auch nach mehreren Durchläufen. Die wieder mal überragenden Ideen werden hier zum Teil etwas zu breit ausgewalzt (wie zum Beispiel bei „NO! – Pt.2”). Musikalisch top wird der recht geniale erste Teil („NO! – Pt.1”) breit durchgearbeitet; Wobei das Wort „gearbeitet” hier passt; verliert die Komposition im Verlauf der Minuten doch etwas die ansonsten bei CRIPPLED BLACK PHOENIX vorhandenen Schlüssigkeit. Ganz ander da „Northern Comfort“ – das Album-Highlight packt die experimentelle Schiene aus. Dark Rock, mal flott, mal schmeichelnd – immer melodisch; Klavier und Violine begleiten die Gitarre – davon hättes es ruhig mehr sein dürfen. Der Großteil von „White Light Generator“ pendelt zwischen den genannten Polen, geht meist gut ins Ohr, verharrt aber eben nicht wie gewohnt für immerdar. Atmosphärisch ist das natürlich wieder alles erste Sahne. Das über 70 Minuten lange Album ist an sich in zwei Hälften geteilt – die erste Seite trägt den Titel „Black Side“, die zweite Seite wurde als „White Side“ betitelt. Dadurch sollen die Stimmungen, welche die Songs transportieren gekennzeichnet werden. Aber an sich kommt das Album in Gänze schwer melancholisch bis düster rüber. Selbst die schnelleren, härteren Songs erinnern mehr an Doom als an Metal und Rock (das ungewohnt dunkle „Parasites“, „Let's Have An Apocalypse Now!“) und haben einen hörbaren 70er-Occult-Bezug (auch an Greaves gehen die aktuellen Trends nicht unbeschadet vorbei). Um Mißverständnissen vorzubeugen - CRIPPLED BLACK PHOENIX haben beileibe keine schlechte Platte abgeliefert, nein das Teil ist gut und wird keinen Fan der Band enttäuschen. Aber gemessen an der eigenen Diskografie ist „White Light Generator” eine eher normale CRIPPLED BLACK PHOENIX Platte – was immer das bei Justin Greaves & Co. auch heißt.

White Light Generator


Cover - White Light Generator Band:

Crippled Black Phoenix


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 70:52 (CD)
Label: Mascot Records
Vertrieb: Rough Trade