Review:

For All Our Sins

(Crematorium)

Politischer Metal aus Los Angeles soll’s sein, der dazu noch Fans von Slayer, Mortician und frühen Machine Head ansprechen soll. Wie der Verweis auf Mortician zustande kam, weiß ich nicht, für Fans der gurgelnden Introfanatiker sind CREMTORIUM sicher nichts. Alte Machine Head und Slayer triff es da schon besser, wobei CREMATORIUM aber heftiger zu Werke gehen und auch leichte Ausflüge in den Death Metal nicht scheuen. Gemischt wird die Musik dann noch mit Hardcore-Groove und manchem Gitarrenlauf aus dem Prollo-Genre, so dass unterm Strich eine recht wilde Mischung rauskommt, die aber am etwas langweiligen Sänger krankt. CREMATORIUM haben jede Menge guter Ideen und bemühen sich um Abwechslung, da gibt es mal eine absolute Slayer-Nummer ("Unlearn"), mal langsame Songs wie "The Dying Place", aber hauptsächlich gibt’s Songs, die in der Tat an alte Maschinenköppe mit Hardcore-Einschlag erinnern und am gleichen Problem wie die Jungs aus Oakland kranken: viel zu oft wirkt es, als würde die Band permanent auf die Bremse treten. Wenn man auf die Eruption der musikalischen Gewalt wartet, bauen CREMATORIUM einen weiteren Mid-Tempo-Part ein und nehmen sich dadurch selbst aus dem Brutalo-Spiel ("Life: Sick"). Die Jungs sollten so zwei, drei richtige groovige Knüppler haben, dann wäre "For All Our Sins" um einiges besser. So bleibt’s ein seltsam gebremst wirkendes Album, bei dem zudem Sänger Dan mit seinen gepressten Hardcore-meets-MH Gesang nicht wirklich überzeugen kann und viel zu eintönig klingt.

For All Our Sins


Cover - For All Our Sins Band:

Crematorium


Genre: Metal
Tracks: 13
Länge: 38:26 (CD)
Label: Prosthetic Records
Vertrieb: Indigo