Review:

At Dawn

(Craving)

by Gast
CRAVING sind zurückgekehrt, und dass nach gerade einmal einem Jahr. Kann das gut gehen, oder haben die Oldenburger sich hier übernommen? Eine geradezu epische Spiellänge von über einer Stunde, ein ansehnliches Artwork von ALL THINGS ROTTEN (u.a. CHILDREN OF BODOM und GYMIR) und die Zusammenarbeit mit der Besatzung namhafter Bands wie OBSCURITY, ORDEN OGAN, DYSTOPOLIS oder ISLAY suggerieren zunächst das Gegenteil. Für den Klang der Platte ist überdies Christoph Brandes (u.a. NECROPHAGIST und FINSTERFORST) verantwortlich. Das klingt schwer nach einem Erfolgskonzept.

CRAVING spielen einen bunten Mix aus Black-, Pagan-, Melo-Death und Folk Metal. Rasante Black Metal Passagen, hymnischer Gesang und brisante Soli reichen sich auf „At Dawn“ die Hand. Technisch gibt es hier nichts zu bemängeln, die Songs fügen sich (so unterschiedlich sie auch sein mögen) perfekt zusammen und die Gastmusiker stellen stets eine Bereicherung dar. Das Brot zum Fleisch, sozusagen.

Damit auch linguistisch keine Langeweile aufkommt, befinden sich (wie auch schon beim Debüt) Texte deutscher, englischer und russischer Sprache auf dem Album. Lyrisch bewegen sich CRAVING in der paganen Mythenwelt und bringen Gedichte des russischen Dichters Nikolai Stepanowitsch Gumiljow hervor („Мик“, „Сказания о святой Ольге“ und „Breath After Breath“). Langeweile mag hier wirklich nicht aufkommen und selbst der längste Titel „In die Nacht hinein“ ist viel zu schnell vorbei. Doch auch das pagane „Targayen Wrath“, Humppa-„Olga“, das schwarzmetallische „Hellraiser“ oder das cleane „Breath After Breath“ laden zum Verweilen ein. Man tue sich Gutes und gönne sich das Album!

At Dawn


Cover - At Dawn Band:

Craving


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 67:34 (CD)
Label: Apostasy Records
Vertrieb: Edel