Review:

Unraveled

(Confessor)

Obwohl bereits knapp 20 Jahre existent, hat es diese amerikanische Doom - Formation bisher auf nur ein Album ("Condemned") gebracht, das allerdings als kultiger Klassiker verehrt wird. Ansonsten existieren nur drei alte Demos und eine selbst betitelte EP aus dem Jahre 1992. Nun haben es die fünf Jungs geschafft, nach der EP "Sour Times" mit "Unraveled" einen Nachfolger ihres ´91er Meilensteins aufzunehmen, der aber leider nicht das erhoffte Comeback offenbart. Stilistisch irgendwo zwischen erdigem "Ur - Doom" der Marke TROUBLE und epischer Verdammnis vom Typ CANDLEMASS oder THUNDERSTORM angesiedelt, schafft es die Band um Scott Jeffreys, Cary Rowells und Brian Shoaf nicht, Songs zu schreiben, die unter die Haut gehen. Auch nach mehrmaligem Genuss dieses durchaus guten Werkes verpuffen die Stücke, ohne Spuren beim Hörer zu hinterlassen. Zwar befinden sich mit "Until Tomorrow", "Blueprint Soul" oder dem schon von der EP bekannten "Sour Times" ein paar sehr hörenswerte Lavaströme auf "Unraveled", die dem einen oder anderen Doom - Puristen garantiert gefallen werden, aber ein essentielles Werk ist dieses Album absolut nicht geworden. Und man muss nicht mal die allseits bekannte "Alles Neue ist eh Mist, nur die alten Sachen sind gut!" - Nostalgiebrille auf der Nase haben, denn auch aktuelle Werke des Genres (von den oben genannten Bands beispielsweise) können "Unraveled" locker die Stirn bieten und sind ohne Frage gelungener. Somit kann man das Album zwar der Basis zum Antesten empfehlen, aber ich wage die Behauptung, dass die Kohlen bei den demnächst erscheinenden Re - Releases von COUNT RAVEN besser angelegt sind.

Unraveled


Cover - Unraveled Band:

Confessor


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 46:44 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood