Review:

From Tales To Verity

(Colors In Shape)

Eine recht junge Nachwuchsformation aus Hessen, COLORS IN SHAPE, stellt sich hier mit ihrer ersten EP „From Tales To Verity“ vor. Das Coverartwork „Baum mit röhrendem Hirsch“ kann sofort mal ein paar Pluspunkte sammeln, hat stilistisch und zeichnerisch schon irgendwas was von ROGER DEAN (u.a. YES, ASIA, URIAH HEEP) – gut gemacht. Rein musikalisch bietet der Fünfer aus Bad Hersfeld so eine Art Prog-Metalcore mit einem gesanglichen Mix aus stellenweise gedärmerschütternden Shouts, Growls usw. sowie als klasse Gegenpart die cleanen Vocals von Sängerin Anne Natt. Die Dame steuert auch die eher dezenten, aber durchaus nicht nur flächigen Keyboardsounds bei. Das Riffing der Gitarrenfraktion ist abwechslungsreich gehalten, nicht nur fette sondern auch betont mal saubere Parts geben den Songs eine hohe Dynamik. Es wird aber nicht nur draus los gerockt oder „gehardcored“ (sagt man das?!) sondern immer mal wieder sind kurze Breaks eingestreut, die Tracks werden niemals in einem Tempo durchgespielt sondern mit gezielten Stimmungs-und Tempowechsel sehr unterhaltsam rübergebracht. Das ist insoweit um so bemerkenswerter, da keiner der drei Songs (leider) länger als knapp fünf Minuten ist. Der Sound ist für ein Demo absolut hochwertig, keine Verwischungen oder gar breiige Sequenzen, einzig die Drums fallen mitunter etwas ab, diese „hoch-flachen“ nervigen Snaretöne, gefallen mir nicht, nächstes mal bitte etwas satter-volumig abmischen. Die Sängerin ist talentiert, darf aber zukünftig ruhig noch mehr aus sich herausgehen, um so den Widerpart zu den derbkrachigen männlichen „Vocals“ noch besser zu betonen bzw. dagegen anzukommen. „Our Eulogy“ gleich zu Beginn ist ein klasse Song, es wird sofort amtlich losgebrettert mit aggressiven Shouts und weiblichem Gegenpart mit schöner Melodie hat was von GUANO APES, nur deutlich härter. Mittendrin wird abgebrochen, ein Erzählstimme führt ruhig weiter, dann schwer-doomige Riffwände und zum Schluss wieder volles Tempo. Auch das kurze „Blue Collar Salvation“ ledert los wie Feuerwehr, es folgen diesmal dominierende, derbe, sehr böse Shouts unterstützt von sehr gekonnt differenziertem Drumspiel. Nummero drei, „Descend“, ist so ein Art Hardcore-EVANESENCE, am Anfang melancholisch dann treibend volle Attacke, schönes Solo, dann wieder derbe „growelend“ und zum Schluss mit leicht schiefen Vocals ein furioses Finale. COLORS IN SHAPE haben mit „From Tales To Verity“ ein absolut ernstzunehmendes und musikalisch spannendes Demo abgeliefert, sie müssen jetzt beim nächsten Werk aber noch etwas an den Details feilen und dann zeigen, dass dies inhaltlich auch auf Albumlänge funktionieren kann.

From Tales To Verity


Cover - From Tales To Verity Band:

Colors In Shape


Genre: Hardcore
Tracks: 3
Länge: 12:25 (EP)
Label:
Vertrieb: