Review:

Vena

(Coldrain)

COLDRAIN haben mit "Vena" bereits ihr viertes Album am Start, dürften vielen Metalcore-/ Hardcore-Fans aber bislang noch unbekannt sein. Daran ändert auch der Exotenbonus, den sie als japanische Band quasi automatisch innehaben, nichts. Ihre Herkunft steckt die Erwartungen ab, sind doch viele Japano-Bands verrückt - denken wir an DIR EN GREY - oder wirken mit ihrem Englisch eher putzig. Bei COLDRAIN trifft weder das eine noch das andere zu: die Band liefert eine im positiven Sinne international klingende Scheibe ab. Shouter Masato kling beispielsweise wie der x-beliebige US-Kollege, was leider auch dazu führt, dass er wenige Akzente setzen kann. Die Songdynamik ist mit der zu erwartenden Brachialität vs. Melodie vollgepflastert, was bei "Wrong" gut, bei "Fire In The Sky" eher weniger. Erschreckend schwach sind die ruhigen Nummern wie das von PAPA ROACH-Jacoby unterstützte "Runaway" oder "The Story" ausgefallen. Anstelle der Versuche im Halbballadebereich hätte "Vena" von zwei straighten Songs mehr orientiert. So bleibt der Eindruck, dass COLDRAIN eine völlig solide Leistung abliefern, aber keine eigene Identität entwickeln, auch bei ihrem neuem Album bestehen. Einige Songs wissen zu gefallen und auf Albumlänge gesehen ist das alles gut hörbar, aber eben auch sehr austauschbar. Ironischerweise wären ein bißchen mehr Japanoband-Klischee im Falle von COLDRAIN hilfreich. Wer auf soliden Metalcore mit leichtem Hardcore- und Postcore-Einschlag steht, macht hier nichts falsch.

Vena


Cover - Vena Band:

Coldrain


Genre: Metalcore
Tracks: 11
Länge: 38:28 (CD)
Label: Hopeless Records
Vertrieb: Soulfood Music