Review:

Resonate

(Cojones)

Über den pubertären Bandnamen sollte man großzügig hinwegsehen. Die Musik des kroatischen Quartetts richtet sich nämlich an eine erwachsene Zielgruppe, und zwar eine, die etwas mit Psychedelic, Stoner und Vintage Rock anfangen kann. Auf ihrem dritten Album erinnern COJONES mit ihrer Mischung aus psychedelischen Riffs, treibenden Drums und melodischen Refrains immer wieder an MOTORPSYCHO, ebenso aber auch an deren – unfair gesagt – Ableger SPIDERGAWD. Letzteres gilt vor allem für den energischen Gesang, der aber nicht immer im Mittelpunkt steht. COJONES nehmen sich nämlich immer wieder auch Zeit für Jam-Parts, wie z. B. im sich grandios steigernden Finale von „Opium“ oder im psychedelischen Schlussteil des schleppenden „Build A Home“. Aber sie können auch straight nach vorne rocken, wie im bezeichnenderweise „Rocker“ benannten, mit unter dreieinhalb Minuten kürzesten Song des Albums.

Der Sound verbreitet eine angenehme, warme Vintage-Atmosphäre, der einen die klirrende Kälte draußen glatt vergessen lässt. Und überhaupt versetzen einen COJONES mit „Resonate“ immer wieder in andere Welten, in denen man mal im All schwebt, mal auf einem Road Trip über einen leeren Highway rast und sich mal auch – schon halb im Delirium – durch eine verlassene Wüste schleppt. COJONES legen hier ein tolles, abwechslungsreiches und intensives Album vor, das wie aus einem Guss klingt und einen gleichermaßen kickt wie abheben lässt.

 

 

 

Resonate


Cover - Resonate Band:

Cojones


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 35:2 (CD)
Label: Panta R&E
Vertrieb: Rought Trade