Review:

Blast Tyrant

(Clutch)

CLUTCH sind schon sehr speziell: Innerhalb der Stonerrock-Szene haben sie ein treues Following und einen gewissen Kult-Status. Trotzdem waren CLUTCH mir immer deutlich zu sperrig, live ebenso kantig und unzugänglich wie auf Platte. "Blast Tyrant" ist anders: eine dicke Schippe Southernrock-Gegniedel wird auf den dampfwalzendicken Sound drauf gepackt und macht "The Profits of Doom" kompatibel für jeden Ausritt mit der Harley. "The Mob Goes Wild" wird live genau dafür sorgen. "Blast Tyrants" hat vieles: Neil Fallon und seine 200-Jack-Daniels-später Stimme, testosteron-dicke Eier, augenzwinkernde Texte über Amerika und das komplizierte Verhältnis zu Kanada und die eigene Bigotterie. Zu diesen Gitarren gehören eigentlich sonnengegerbte Bärte und lange Haare - aber diesen Helden von der Nordostküste kann man ohne weiteres den Kurzhaarschnitt verzeihen. Äußerlichkeiten sind nämlich nicht unwichtig: "Blast Tyrants" kommt im sorgfältig gestalteten Digipack daher, die Ästhetik erinnert stark an das Design der frühen Monster Magnet - ein gezeichneter knallbunter Kosmos mit alles überblickendem Auge, bärtigen Dämonen und klaren Linien, Symbolen und asiatischen Gestalten, rauchenden Fliegen - alles messerscharf auf der Linie zwischen LSD, Cannabis und dem guten Geschmack. Viel Value für das Geld.

Blast Tyrant


Cover - Blast Tyrant Band:

Clutch


Genre: Rock
Tracks: 15
Länge: 54:32 (CD)
Label: DRT
Vertrieb: Soulfood