Review:

Eulogy For The Gods

(Claymorean)

TIPP

Serbias Finest CLAYMOREAN fahren mit ihrem fünften Album schwere Geschütze auf (die ersten beiden erschienen noch unter dem Banner CLAYMORE). Epischen, schwer hymnischen und bisweilen auch recht doomigen Sound haben sich die Herren mit Dame auf ihre Fahnen geschrieben. Das ganze meist garniert mit einem äußerst geschmackvollen Coversong. Nachdem auf den letzten Alben MANILLA ROAD und CLOVEN HOOF gekonnt verwurstet wurden, wird dieses Mal VIRGIN STEELE mit „The Burning Of Rome“ gehuldigt. Was hat diese Band mal für Göttersongs geschrieben…unfassbar. Wie schon bei den anderen Coverversionen machen CLAYMOREAN auch hier eine gute Figur. Obwohl man recht nahe am Original bleibt, schafft man es auch der alten VS Nummer seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

Noch interessanter als das Cover jedoch sind die sieben eigenen Stücke: Der flotte Opener „Hunter Of The Damned“ ist so unfassbar 80er und klingt trotzdem frisch, dass man unmöglich stillhalten kann. Das folgende „Battle In The Sky“ stampft wie eine Horde bösartiger Ents durch die Botanik und begeistert mit einer ergreifenden Bridge, die an die besten Momente von CRYSTAL VIPER erinnert (ja, ich weiß, dass ich diesen Vergleich bei CLAYMOREAN schon öfter bemüht habe. Soll nicht heißen, dass die SerbInnen nicht eigenständig genug wären).

Bei „Lords Of Light“ wird es zum ersten Mal richtig doomig und man fühlt sich an Alben wie „Nightfall“ oder „Ancient Dreams“ erinnert. Böse, langsam und mächtig aber immer mit viel Atmosphäre. „In The Tombs Of Atuan“ wird von einer treibenden Doublebass nach vorne gepeitscht nur um beim folgenden „Mystical Realm [Deorum in Absentia]“ das Tempo wieder zu drosseln und die nächste monumentale Riffwalze aus den Boxen fließen zu lassen. Hier zeigt Sängerin Dejana ihre ganze Power. Melodisch aber immer mit genügend stählernem Dreck auf den Stimmbändern und mit mächtig Druck ausgestattet, versteht sie es jedes Stück aufzuwerten. Während ihre Mannen im Hintergrund ein Knallerriff nach dem anderen verbraten. Mit dem flotten „Spirit Of Merciless Time“ sorgt man einmal mehr Abwechslung und biegt so langsam auf die Zielgerade ein. Das Finale bestreitet man mit dem elegischen „Blood Of The Dragon“. Epic Metal wie er sein soll: Mächtig, kraftvoll, mystisch und ergreifend.

Album Nummer fünf ist bis das dato stärkste im Oeuvre der SerbInnen und sollte der Band bei Fans von VISIGOTH, DOOMSWORD, ELVENSTORM und ja, CRYSTAL VIPER viele neue Unterstützer bescheren.    

Eulogy For The Gods


Cover - Eulogy For The Gods Band:

Claymorean


Genre: Power Metal
Tracks: 8
Länge: 44:3 (CD)
Label: Stormspell Records
Vertrieb: Import