Review:

Firestorm Apocalypse

(Cirith Gorgor)

Jugend trainiert für Olympia in der "Nordischen Kombination", in diesem Fall nicht auf Skiern, sondern in Sachen besonders wahrem Black Metal. Also nehmen sich CIRITH GORGOR natürlich einen Name aus Tolkiens Welten, ein möglichst martialisch-unkenntliches Titelbild und verzichten dankenswerter Weise auf Syntesizer und vergleichbare Grausamkeiten. Der richtige Ski-Anzug sitzt, ganz ohne Milka-Werbung. Für die Produktion wurde in diesen Zeiten digitaler Aufnahmetechnik tief in der Müllkiste des Studios gewühlt und noch ein paar alte Mikrophone gefunden, die Crash scheppert und klirrt übersteuert, die Bass-Drum klingt ein bißchen nach Waschmittel-Tonne, und das soll bestimmt so sein - ansonsten ist der Sound gar nicht so dünn. Skier sind gewachst. Die Gitarristen und der Schlagzeuger können spielen, den Bassisten hört man nicht - auf den Bretterln stehen die also Niederländer auch. CIRITH GORGOR haben seit 1993 nur noch so viele Gründungsmitglieder über wie MAYHEM - eigentlich müsste das reichen. Tut es aber nicht. Was sich wie der apokalyptische Feuersturm anhören sollte, ist mit einer feuerfesten Jeans spielend zu überstehen. Die Blastbeats sind schnell, aber jede zweite andere Blackmetal-Band ist genauso schnell oder schneller. Die Midtempo-Parts sind langsamer - aber nicht erhaben, nicht furchteinflößend, nicht prächtig. Die Platte ist nicht schlecht - verbreitet aber mitnichten Angst und Schrecken, schon gar nicht Dominanz oder so etwas. CIRITH GORGOR stehen in der Loipe und haben sogar shcon unter den Fittichen von Osmose Records trainiert, aber für die Olympia-Qualifikation müssen sie noch einen gehörigen Zacken zulegen.

Firestorm Apocalypse


Cover - Firestorm Apocalypse Band:

Cirith Gorgor


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 56:53 (CD)
Label: Ketzer Records
Vertrieb: Twilight Vertrieb