Review:

Come One, Come All

(CIRCUS OF ROCK)

TIPP

„Come One, Come All“ ist die Band von Drummer Mirka Rantanen, der eine langjährige Karriere bei Bands wie KING COMPANY, NORTHERN KINGS etc. für sich verzeichnen kann. Die große Karriere ist aber bislang ausgeblieben, und nun versucht es Mirka mit einem imposanten Projekt, welches durch Musikkollegen von Bands wie AMARANTHE, TYKETTO, NIGHTWISH, STRATOVARIUS, MASTERPLAN usw. tatkräftig unterstützt wird. Klingt nach einem Projekt, welches auf dem Reißbrett entworfen wurde, und derzeit hat ja das Label Frontiers sowieso einige Projekte dieser Art am Start. Das soll uns aber bei der Bewertung von „Come One, Come All“ nicht stören, da das Album wirklich ein Highlight darstellt!

Irgendwie denke ich bei dem (wirklich ansehnlichen) Cover-Artwork an den neusten Output von ONSLAUGHT, aber CIRCUS OF ROCK sind musikalisch natürlich auf einer ganz anderen Spielwiese beheimatet. Mal bewegt man sich in AOR-Gewässern, um dann in bluesige Gefilde vorzustoßen oder auch mal die Rocksau rauszulassen. Meines Erachtens wurden hier bei der Sängerauswahl die richtigen Entscheidungen getroffen, da wirklich jedes Lied eine perfekte Besetzung an den Vocals vorweisen kann.

Nach einem stimmungsvollen Intro geben CIRCUS OF ROCK Vollgas und legen mit „The Beat“ die Meßlatte hoch, welche von dem Folgenden „Desperate Cry“ gleich locker übersprungen wird. Die Hammond-Orgel habe ich irgendwo schon mal gehört, aber ich komme nicht drauf, wo – sei es drum, der Song überzeugt und klingt nach ganz alten BON JOVI. Die Bridge baut schöne Spannungsbögen auf, und beim Refrain scheint der Song zu explodieren. An den Vocals überzeugt die raue Stimme von Johnny Gioeli, der seine Stimmbänder ansonsten bei HARDLINE strapaziert. „Crossroads“ kommt wunderbar relaxt aus den Boxen und hat eine leicht bluesige Note. Hier sucht man den AOR zwar mit der Lupe, aber der Song bleibt trotzdem wunderbar in den Hörgängen hängen. „Tears Of A Clown“ hat ein wenig was von Fahrstuhlmusik, aber ich stehe auf solche Klänge. Eine tolle Ballade, die fernab von Klischees agiert und vor 30 Jahren bei MTV auf Dauerrotation gelaufen wäre.

Das Projekt CIRCUS OF ROCK ist für mich ein echtes Sommerhighlight. Die Beteiligten agieren alle auf einem sehr hohen Niveau, und man kann selten erahnen, dass es sich bei „Come One, Come All“ nur um ein Projekt handelt. „Chef“ Mirka hat sich zu seinem 50. Lebensjahr mit der Scheibe ein wunderbares Geburtstagsgeschenk gemacht und lässt die Hörer mitfeiern. Derzeit gilt – wenn Frontiers eine Projektplatte auf den Markt bringt, dann ist meistens ganz viel Gutes darin! 

 

Come One, Come All


Cover - Come One, Come All Band:

CIRCUS OF ROCK


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 61:0 (CD)
Label: Frontiers Music S.R.L.
Vertrieb: Soulfood