Review:

Original Album Classics (5 CD)

(Cheap Trick)

CHEAP TRICK sind vor allem ein japanisches Phänomen – denn vor allen in Nippon hatte die Band durchgehend Erfolg (von vereinzelten 80er-Hits in den Staaten und Europa mal abgesehen). Der internationale Ruf von CHEAP TRICK dürfte sich in ersten Linie auf das Album „Live At Budokan“ (1978) stützen. Der bekannte Überflieger „I Want You To Want Me“ oder die endgeilen „Surrender” und „Ain’t A Shame” seien da mal genannt. Das Album gilt gemeinhin als eines der besten Live-Alben der Rockgeschichte – siehe auch Review hierzu – und gehört in jede anständige Rocksammlung.

Das starke „Dream Police“ (1979, fünftes Album der Band) bot dann tollen Hard Rock mit 60er Anleihen (die BEATLES lassen grüßen). Songs wie der Titeltrack, „Gonna Raise Hell“, „Voices“, „I Know What I Want“ und „Need Your Love“ verhießen CHEAP TRICK nach „Live At Budokan“ eine gute Zukunft. Dem war aber nicht so. Denn nach dem Ausstieg von Rick Nielsen‘s kongeniale Partner Tom Petersen verlor sich die Band im 80er Allerlei. „Dream Police“ blieb bis heute das erfolgreichste Studioalbum von CHEAP TRICK. Es ist auch die einzigste Veröffentlichung der Box mit Bonussongs.

Die weiteren drei Alben der „Original Album Classics” fallen im Vergleich zu „Live At Budokan“ und „Dream Police“ doch stark ab. Zwar hat man mit Songs wie „I Want You“ und dem Titeltrack durchaus respektables auf dem Album „One And One“ (von 1982) zu bieten, aber die beiden guten ins Ohr gehenden Hard Rock Stücke dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Gänze recht ideenlos klingt. Eine schwache Scheibe.

Mit der Nummer 1 Ballade „The Flame“ und dem flotten „Don't Be Cruel“ (ELVIS-Cover) sind die Hits vom 1988er Album „Lap Of Luxury“ sicher bekannt. Auch „Never Had A Lot To Lose“ und „Ghost Town“ sind gute Songs. Zusammen mit dem Rückkehrer Petersen und externen Songwritern ging es für CHEAP TRICK jetzt wieder bergauf. Das man dabei aber vom guten 70er Rock nun fast schon im belanglosen Pop angekommen war stieß manchen Fan auf.

1990 konnte man mit dem Album „Busted“ und „Can't Stop Falling Into Love“ zwar die Top 10 streifen – der Hit kann aber nur noch als CHEAP TRICK Standard Song bezeichnet werden - ähnlich dem Track „Wherever Would I Be“ und die gute Ballade „When You Need Someone”. Da konnte selbst CHRISSIE HYNDE als Sängerin beim Ohrwurm „Walk Away“ oder der fast wieder an früher erinnernde Rocker „Rock'n'Roll Tonight“ nichts mehr reißen. Fakt ist: CHEAP TRICK konnten nach dem starken „Dream Police“ (1979) kaum noch über eine ganze Albumlänge überzeugen.

Wer den Klassiker „Live At Budokan“ noch nicht im Hause hat, ist hier durchaus gut bedient. Ansonsten würde ich eine „Best Of“-Zusammenstellung von CHEAP TRICK den anderen Alben der „Original Album Classics“ vorziehen.

Original Album Classics (5 CD)


Cover - Original Album Classics (5 CD) Band:

Cheap Trick


Genre: Rock
Tracks: 55
Länge: 230:0 (CD)
Label: Epic
Vertrieb: Sony