Review:

Charred Walls Of The Damned

(Charred Walls Of The Damned )

Es gibt so Musiker, bei denen die Frage aufkommt, womit die sich gerade wohl die Zeit vertreiben (oder alternative ihre Brötchen verdienen). Steve DiGiorgio ist so einer, auch wenn der nicht völlig untätig war, aber soviel Aufmerksamkeit wie mit CHARRED WALLS OF THE DAMNED hatte er nicht, sind bei dem Projekt doch auch noch Tim Owens (ex-JUDAS PRIEST, ex-ICED EARTH), Richard Christy (ex-DEATH, ex-ICED EARTH) und Jason Suecof (Produzent u.a. von TRIVIUM, THE BLACK DAHLIA MURDER und JOB FOR A COWBOY) mit dabei, was neben ordentlich Namedropping-Potential auch viel Erfahrung beinhaltet. Die vier Herren haben sich zu einer soliden Metal-Band zusammengetan, das selbstbetitelte Debüt gleich bei Metal Blade unterbringen können und auch sonst alles richtig gemacht. Tim Owens liefert eine erstklassige Leistung ab und straft alle immer noch vorhandenen Verneiner seines Potentials Lügen, Mr. Christy hat bei Howard Stern das Kit-Verprügeln nicht verlernt und die Saitenabteilung zieht auch alle Register. Soweit, so gut. Dabei ist die Scheibe aggressiver als erwartet ausgefallen, selbst Blastparts finden sich in den neun Songs und bringen „Charred Walls Of The Damned“ vom Alte-Männer-Metal-Etikett weg. Natürlich ist das Material auch technisch anspruchsvoll, alle Beteiligten haben ja einen Ruf zu verlieren – vergessen darüber aber nicht, die Songs sowohl nachvollziehbar als auch abwechslungsreich zu halten, selbst einige eher getragen-epische Stücke finden sich („In A World So Cruel“). Auch wenn so ein Projekt immer einen zweifelhaften Beigeschmack hat, bleibt in diesem Fall nur festzustellen, dass die Scheibe gut gemachten Metal bietet, der zu keiner Zeit seelenlos kalkuliert geschrieben wird. So können All-Star-Projekte gerne immer sein.

Charred Walls Of The Damned


Cover - Charred Walls Of The Damned Band:

Charred Walls Of The Damned


Genre: Heavy Metal
Tracks: 9
Länge: 35:24 (CD)
Label: Metal Blade
Vertrieb: Sony Music