Review:

Holidays In Corpseland

(CERVET)

Das Aschaffenburger Quintett ist beileibe kein Newcomer, sondern bereits seit 1989 im tiefsten Underground aktiv und liefert erst jetzt, nach diversen Demos und EPs, mit „Holidays In Corpseland“ sein offizielles Debüt-Album ab. Dabei setzen die letzten beiden Gründungsmitglieder Patrick Schreck (Gitarre, Backing-Vocals) und Frank „Zappa“ Ruppert (Bass, Vocals) mit ihrer Mannschaft auf schnörkellosen Old School-Thrash, den sie mit todesmetallischen Einschüben mischen und sicherlich zwischen den Stühlen sitzen, wobei sie dieses Gebräu aber sehr homogen umsetzen. Es regiert stets die (Midtempo-) Riffkante, unterstützt von derbem Shouting, gelegentlichen Growls und Gang-Shouts, so dass CERVET insgesamt in etwa wie ein Zwitter aus DESTRUCTION und SIX FEET UNDER tönen, nachzuhören in ordentlich, wenn auch etwas trocken produzierten Brechern wie dem Opener „The Rising Shadow“, dem hymnischen, mit einem „Curse The Gods“-Gedächtnis-Riff flankierten Titelsong, dem schleppenden Stampfer „King Of The Damned“, dem tatsächlichen balladesken „Skeleton Nation“ (mit klarem Gesang), dem flotten „Sarcastic Sacrifice“, dem treibenden Groover „Feeding Time“ oder dem geilen, an OVERKILL erinnernden „Yes We Bang“. Wenn man CERVET auf ihrem ersten Langspieler überhaupt etwas vorwerfen kann, dann vielleicht der Versuch, zu viele über sehr viele Jahre angesammelte Einflüsse und Ideen in Form pressen zu wollen, was den oben angesprochenen Genre-Mix anfangs etwas schwerfällig und gewöhnungsbedürftig macht. Hat man dieses Fremdeln aber erst einmal überwunden, erkennt man in „Holidays In Corpseland“ ein gutes bis stellenweise sehr gutes Werk, das – zumal in Eigenregie umgesetzt – in einer sehr wertigen DVD-Verpackung nebst dickem Booklet daherkommt. Hier haben die Jungs definitiv alles richtig gemacht!

 

Holidays In Corpseland


Cover - Holidays In Corpseland Band:

CERVET


Genre: Thrash Metal
Tracks: 14
Länge: 56:57 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb