Review:

A Sign Of Things To Come

(Centurions Ghost)

Wie kann eine Scheibe (eigentlich 2005 erschienen, jetzt noch mal auf den Markt geworfen) wirklich Doom sein, wenn sieben Songs nur gut 34 Minuten dauern? Deswegen sind die Engländer natürlich keine reine Doom-Band. Dazu machen die Londoner viel zu viel Dampf, wildern tatsächlich in benachbarten und entfernten Gebieten wie Thrash, Death und Black. Und haben dabei gehörig viel psychedelisches Stoner-Blut in den Venen. Wo wir gerade bei Worten mit "V" sind: Die krakelige Stimme von James Bagley erinnert vor allem beim Opener "Devils Disciple" an Venoms Cronos. Und überhaupt scheinen die Jungs der drogengeschwängerten Zeitreise nicht unbedingt abgeneigt, denn nicht selten klingen die sphärisch gebremsten Momente mehr nach unseren reformierten Schweizer Avantgardisten als Celtic Frost heute selber (als Beispiel mag das intromäßige "Stigmartysm" reichen und die Warrirosche Stimme in "Empyrean (Circle Of God)"). Tief gestimmte Gitarren und der dreckige Sound verstärken die düstere Atmosphäre des Albums - von der großen Hoffnung, die in der Heimat aus den Bier-Liebhabern gemacht wird, sind die vielschichtigen Hauptstädter dennoch weit entfernt. Wahrscheinlich wollen sie das sogar, wahrscheinlich ist das auch gut so. Denn wer so hart kommt, der kommt kommerziell nicht gut an. Nirgends. Nicht mal auf der Insel.

A Sign Of Things To Come


Cover - A Sign Of Things To Come Band:

Centurions Ghost


Genre: Doom Metal
Tracks: 7
Länge: 34:20 (CD)
Label: I Hate
Vertrieb: Grau/Hellion