Review:

Kisses And Lies

(Cashless)

Dreckiger Old School Punkrock muss nicht immer aus Amiland kommen, sondern mitunter können auch Bands aus heimischen Gefilden auf diesem Sektor einiges reißen. Wer´s nicht glaubt, höre sich das Debüt-Album "Kisses And Lies" der fünf Bayern von CASHLESS an, das vielen amerikanischen Produktionen in nichts nachsteht. Nach einer Single und einer EP durfte sich die Band endlich in voller Länge austoben, und das Ergebnis dürfte jeden Freund von einfachem, straightem ´77er Punkrock zufrieden stellen. Der Geist von Bands wie THE CLASH und vor allem SOCIAL DISTORTION ist allgegenwärtig, ohne jedoch vollends die Oberhand zu gewinnen, so dass man durchaus einen eigenen Stil heraushören kann. Durchgehend wird dreckig, mit viel Energie und Spielfreude nach vorne gerockt, was das Zeug hält, am laufenden Band gibt es hymnische Refrains und Oh-oh-oh-Backings zu hören und da auch immer wieder viel Melodie eingesetzt wird, sind diverse Ohrwürmer garantiert. Besonders Uptempo-Stücke wie "Together We´re Screaming" oder "Bullet Proof" drücken ohne Ende; dass die Jungs aber noch mehr drauf haben, zeigt ein Song wie das countrylastige "Don´t Look Back", bei dem lediglich etwas stört, dass Sänger Michael Wimmer zu sehr versucht, wie Mike Ness zu klingen, was aufgrund der nicht vorhandenen Ähnlichkeit der Stimmen recht unpassend klingt. Etwas aus dem Rahmen fällt die pop-rockige und leicht kitschige Halb-Ballade "Missing You". Aber es sei der Band verziehen - man braucht ja auch mal was fürs Herz. Die Akustik-Version selbigen Stücks am Ende der CD hätte nun aber wirklich nicht sein müssen. Ach ja: CASHLESS durften bereits mit Bands wie VOICE OF A GENERATION, GLUECIFER und LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS auf einer Bühne spielen. Wer sich ihre CD anhört, wird feststellen, dass ihnen diese Ehre durchaus zu Recht zuteil wurde.

Kisses And Lies


Cover - Kisses And Lies Band:

Cashless


Genre: Punk
Tracks: 12
Länge: 44:9 (CD)
Label: Modern Noise
Vertrieb: Cargo