Review:

Nachtgedacht

(Carpe Noctem)

Klar, old-school-Black-Metal wie Darkthrone und so. Also: Schwacher Sound, böse Atmo? Nee, mitnichten. Der Klang der Scheibe ist zwar recht dürr, vor allem die öfter sehr penetranten Becken pöckern ein wenig nervig durch die Gegend. Und der ziemlich abwechslungsreiche Gesang geht einem streckenweise auch ein wenig auffen Sack. Das Hiha-Gekreische bei "In der Nacht bei den Gedanken" bleibt da beispielsweise übel haften. Dass es sich dennoch um ein anständiges Album seiner Spielart handelt, verdankt die Scheibe der tatsächlich dichten Stimmung. Denn durch geschickte Geschwindigkeitswechsel in Richtung Midtempo sorgen die Herren aus Leer in Ostfriesland nicht nur für Abwechslung, sondern auch für enorme Melancholie. Wie es sonst beispielsweise Kapellen wie Shining schaffen (Wobei ich die knapp sieben-minütige "Live-Übertragung" eines Gewitters beim Titelstück "Nachgedacht" doch etwas zuuu atmosphärisch finde). Die schnelleren Parts wie beim abschließenden "Schattengesang", das als Bonustrack bezeichnet wird, jedenfalls werden Schwarzwurzlern der traditionellen Richtung gehörig munden, auch, wenn sie natürlich nichts Neues bieten. Dennoch ein ordentliches offizielles Debut der menschenfeindlichen, atheistischen und starken Böslinge aus dem Norden.

Nachtgedacht


Cover - Nachtgedacht Band:

Carpe Noctem


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 41:17 (CD)
Label: NeoKlasSick Productions
Vertrieb: www.neoklassick.de