Review:

Bloodfall Of Flesh

(Capitollium)

Inzwischen kommen aus den ehemaligen Ostblockländern einige sehr hochkarätige (wenn auch leider politisch nicht immer einwandfreie) Bands, und speziell das Black Metal-Genre mit all seinen Schubladen ist beim einstigen Klassenfeind sehr beliebt. CAPITOLLIUM kommen aus der Ukraine und scheinen (wovon man sich auch auf ihrer „Myspace“-Seite überzeugen kann) primär von DIMMU BORGIR und ANOREXIA NERVOSA beeinflusst zu sein, was man eindeutig unterschreiben kann. Richtig böse klingt die Band daher nicht wirklich, sondern es wird versucht, die düstere Energie aus Keyboard-befeuerter Atmosphäre zu ziehen. Und genau das will nicht immer gelingen. Während die Dimmus diese Art von orchestralem, „romantischem“ Black Metal nahezu perfektioniert haben oder die göttlichen LIMBONIC ART trotz ihrer symphonischen Elemente richtig böse tönen, schaffen CAPITOLLIUM weder das eine noch das andere. Zu oft hat man eher das Gefühl, eine dieser unsäglichen Schwulst-Goth-Kapellen vor sich zu haben, was durch den weiblichen Zusatzgesang von Suor Regina, wie die Dame sich nennt, noch verstärkt wird. Zugegeben: mit dem melodisch wirklich gelungenen „Triumphator“ hat die Band einen echten Hinhörer geschaffen, den man in ähnlicher Form aber auch schon bei den Dimmus erhascht hat. Aber dass sich eine Klimpertruppe wie CAPITOLLIUM neben einem elektronisch unterlegten Hidden Track („Open The Gates“) an einer Coverversion von BEHEMOTH („Chant For Eschaton 2000“) versucht, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da waren die Augen wieder größer als der Mund oder so ähnlich… jedenfalls ist „Bloodfall Of Flesh“ für die Softies unter den Schwarzheimern zwar kein echter Fehlkauf, aber es gibt eine verdammt große Anzahl hochwertigerer Alternativen.

Bloodfall Of Flesh


Cover - Bloodfall Of Flesh Band:

Capitollium


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 43:47 (CD)
Label: Sworn Records
Vertrieb: Sworn Records