Review:

Candlemass

(Candlemass)

TIPP
The legend is back!!! Nach der Reunion 2002 und der erneuten Trennung kurz danach erfolgte letztes Jahr die… äh… Re - Reunion, die, damit hatte sicher kaum jemand gerechnet, auch noch ein neues Album abwerfen sollte. Also schnell bei Nuclear Blast unterschrieben, denn man heißt ja CANDLEMASS, einen halbgaren Release eingesemmelt und fertig ist die Demontage einer Doom - Macht… genau so lief es nicht!!! "Candlemass" ist ein herausragendes Comeback - Album geworden, mit dem man nach dem ganzen Hin und Her nicht mehr unbedingt gerechnet hat. Leif Edling, Messiah Marcolin und Co. knüpfen exakt dort an, wo sie 1989 mit "Tales Of Creation" aufgehört haben, qualitativ wie auch stilistisch. Insgesamt fällt auf, dass der Gesamtsound, besonders bei den Gitarren, etwas roher gehalten wurde als in der Vergangenheit, was belegt, dass das Album, wie von Leif Edling im Interview beschrieben, aus dem Bauch heraus entstand. Ein weiteres Merkmal des typischen Bandsounds ist natürlich Messiah, bei dem hier zum Glück nicht der Fehler begangen wurde, die alten Zeiten "herbeizumixen". Der wortwörtliche Kuttenträger ist eben auch älter geworden und tönt nicht mehr ganz so kraftvoll (wir reden hier von Nuancen) wie früher, was aber nicht kaschiert wurde und nicht kaschiert werden musste. Seine Gesangsleistung ist immer noch superb und authentisch und passt zum Bandsound wie eh und je! Die Songs sind ebenfalls saugeil und dürften nicht nur die Anhänger der schwedischen Doomer verzücken: "Black Dwarf" (flotter Power - Stampfer, "Dark Reflections" lässt grüßen), "Seven Silver Keys" (göttlicher Lavastrom), "Assassin Of The Light", "Copernicus" (fast schon balladeske Parts und fiese Slo Mo - Riffs wechseln sich gekonnt ab - geil!), "The Man Who Fell From The Sky" (cooles, aber unspektakuläres Instrumental), "Witches", "Born In A Tank" (super Banger), "Spellbreaker" (stark an alte BLACK SABBATH erinnernder Hammer mit der genialen Textzeile "The mother of life is a whore") und "The Day And The Night" (würdiger Abschluss - Doomstampfer) sind allesamt klasse und frei von Ausfällen, auch wenn das Gesamttempo etwas höher ist als früher, was vielleicht nicht jedem Alt - Fan auf Anhieb gefallen könnte. Die Käufer der limitierten Erstauflage bekommen mit dem eher CANDLEMASS - untypischen "Mars And Volcanos", einem vertrackten, sehr schnellen Stück, noch einen Bonustrack geliefert, der zeigt, dass der stilistische Rahmen der Band nicht zur Presspassung verkommen ist und noch kleine Freiräume lässt, cool! "Candlemass" ist zwar nicht ganz so überirdisch wie "Epicus, Doomicus, Metallicus" und "Nightfall" geworden, kann aber mit den beiden Nachfolgealben durchaus mithalten und hat es eigentlich nicht verdient, mit den Frühwerken verglichen zu werden. Denn welche Band kann schon nach 16 (!) Jahren überhaupt an alte Zeiten anknüpfen und einen solchen Hammer vorlegen wie dieses Album hier? Eben! Doom on, CANDLEMASS!!!

Candlemass


Cover - Candlemass Band:

Candlemass


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 58:35 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Nuclear Blast