Review:

The Eye Is The First Circle

(CALLIGRAM)

Die multinationale Eingreiftruppe kommt vom englischen Stützpunkt, hat britische, italienische und brasilianische Söldner in ihren Reihen und kündet mit italienischen Befehlszeilen vom nahenden Untergang. Die Scheibe war schon vor dem Virus-Ausbruch fertig, passt aber dennoch mehr als gut in diese Zeit.  Schon der Opener „Carne“ schneidet mit fiesen Vocals das Fleisch (jaja, perfekt italiano ...), „Vivido Perire“ begräbt Dich lebendig, eines der fiesesten unblutigen Bilder im Audioformat überhaupt. CALLIGRAM verbinden tatsächlich hässlichen Metal-Hardcore und Punk mit düsterem, fast schwarzem Metal und scheuen auch vor „Post“-Attitüden nicht zurück. So startet „Anedonia“ beinahe shoegazig, bleibt aber nicht im schüchternen Studentengeschwurbel stecken, sondern macht später richtig Alarm. Wie überhaupt das ganze Album sehr geschlossen und gleichzeitig abwechslungsreich und breit gefächert bleibt. Lediglich die Vocals geben sich sehr beschränkt, aber dafür ist das fiese Gekreische das absolut aggressivste Element CALLIGRAMs. Die besten Phasen hat das erste Full-Length-Album immer dann, wenn es crustig-flott zur Sache geht. Aber das ist und bleibt natürlich Geschmackssache. Fest steht aber, dass die Untergangsrhythmen der Band richtig gut sind. Aber eben keine gute Laune verbreiten, manchmal nutzt ja auch die beste Eingreiftruppe nichts. Aber sie hat ein interessantes Werk geschaffen, ein Album, mit dem man sich befassen muss – und unbedingt sollte.

 

The Eye Is The First Circle


Cover - The Eye Is The First Circle Band:

CALLIGRAM


Genre: Metalcore
Tracks: 8
Länge: 35:1 (CD)
Label: Prosthetic Records
Vertrieb: Sony Music