Review:

The Split Program II

(Caliban vs. Heaven Shall Burn)

TIPP
CALIBAN und HEAVEN SHALL BURN sollten jedem Metalfan mittlerweile ein Begriff sein, also spare ich mir große Vorreden. Vor fünf Jahren haben die beiden Bands eine Split auf Lifeforce veröffentlicht, die ihren Ruhm deutlich mehrte und sie als Top-Nachwuchsbands der Republik bekannte machte. Mittlerweile gehören beide Bands zur Creme de la Creme des Metalcore und sind mit allen Wassern gewaschene Profis. Ob sie sich nun aus Nostalgie oder Marketinggründen zur Fortsetzung ihrer Split entschlossen haben, weiß ich nicht, ist aber auch unwichtig. Auf jeden Fall kann sich das Ergebnis hören lassen und das ist doch alles, was zählt!

HEAVEN SHALL BURN machen den Anfang und starten mit zwei neuen Songs, von denen sowohl "Unleash Enlightment" als auch "No One Will Shed A Tear" alle Trademarks der Band aufweisen und ganz in "Antigone"-Tradition stehen. Da die Jungs momentan mit dem Songwriting zur neuen Scheibe beschäftigt sind, geben uns diese beiden Tracks einen Vorgeschmack auf das Album - und das schmeckt mir, was ich da höre! Als nächster Track kommt ein instrumentales Zwischenstück von Ólafur Arnalds, der auch schon bei "Antigone" dabei war und ein ähnlich stimmungsvolles Stück für die Split geschrieben hat. "If This Is A Man" ist ein alter Demo-Track, den HEAVEN SHALL BURN im dänischen Antfarm ordentlich aufpolieren ließen und der von neueren Stücken kaum zu unterscheiden ist. Sehr schön. Richtig interessant sind die beiden folgenden Coversongs: "Downfall Of Christ" von MERAUDER und "Destroy Facism" von ENDSTAND. Beiden wurden das HEAVEN SHALL BURN-typische Soundgewand übergestülpt, was die Songs irre heftig aus den Boxen kommen lässt - und trotzdem sind beide Songs noch als Cover erkennbar und haben ihre eigene Identität behalten. So sollen Cover sein, dafür mein ganzer Respekt an die Band!

CALIBAN müssen sich schwer anstrengen, um mit dem hohen Niveau mitzuhalten, dass HEAVEN SHALL BURN vorgelegt haben. Der einzige neue Track "The Revenge" läutet die Split für CALIBAN ein und setzt auf Bewährtes, auch wenn einen Zacken schneller als erwartet daherkommt. CALIBAN sind mittlerweile eben Vollprofis und haben ihre ganze Routine in diesen Song einfließen lassen, wobei mir der cleane Gesang in Verbindung mit den Backing Shouts richtig gut gefallen hat. Und sie können ordentlich auf die Tube drücken, endlich beweisen CALIBAN das mal. Die nächsten vier Tracks sind von Tue Madsen im Antfarm Studio aufpolierte ältere Stücke. "Arena Of Concealment" ist vom ersten Album "A Small Boy And A Grey Heaven" und klingt anno 2005 richtig fett. Songs schreiben konnten sie eben schon immer, das beweisen auch die beiden aufgemotzten Stücke der (mittlerweile vergriffenen) 98er-MCD, "One Day" und "One More Lies". Warum aber grade "A Summer Dream" von der ersten Split den Weg auf diese Scheibe schaffte, will mir nicht in den Kopf. Der Song ist gut, keine Frage, aber die Split ist weder vergriffen noch schlecht produziert. Da hätte ich lieber einen Coversong oder einen zweiten neuen Track gesehen. Na ja. Auch so liefern CALIBAN fünf verdammt gute Metalcore-Songs ab und können mit HSB problemlos mithalten.


Tracklist:

Unleash Enlightment

No One Will Shed A Tear

Nyfaedd Von

If This Is A Man

Downfall Of Christ (Merauder Coversong)

Destroy Fascism (Endstand Coversong)

The Revenge

Arena Of Concealment

One Day

A Summer Dream

One More Lie

The Split Program II


Cover - The Split Program II Band:

Caliban vs. Heaven Shall Burn


Genre: Hardcore
Tracks: 11
Länge: 37:41 (CD)
Label: Lifeforce Records
Vertrieb: Soulfood