Review:

Evilution/Devils Dozen

(Cadaveres)

Da kommt eine Band aus der ungarischen Fernseher-Stadt Székesfehérvár und lässt auf Exotenbonus hoffen – und enttäuscht in dieser Hinsicht maßlos. Denn die Magyaren machen relativ herkömmlichen Neo-Thrash-Metal irgendwo in der Schnittmenge aus Sepultura, Fear Factory, Pro-Pain und anderen üblichen Verdächtigen. Der zweistimmige Gesang deckt die Bandbreite zwischen B.C. Bellschem Klargesang und aggressiven Gekreische. Weitere Besonderheiten sind das akustisch-folkloristische Intro des Heavy-Stücks „Three Act: Decay“ und die kleine, auf ungarisch gesprochene Einleitung von „Oracle of Time“. Ihre besten Momente erleben Hörer (und Band), wenn die Ungarn tüchtig Dampf machen wie im vorrangig schnellen und sehr groovigen, mit ruhigen Passagen optimierten „Lire of Redemption“. Außerdem bietet das insgesamt sehr viel Abwechslung – und vor allem: Eine echt professionell-fetten Sound – ein Vorteil des inzwischen kaum noch existenten Exoten-Rufs der ehemaligen Ostblockländer. Außerdem hat das Label echt einen Hammer – Bonus dazugepackt: Denn die Live-DVD zeigt einen professionellen Live-Mitschnitt aus der Heimat mit gut abgehender Band und ebensolchen Fans (13 Songs), vier coole Videos und eine ungarische History (mit englischen Untertexten). Value for money, so to say. Und so heimst dieses Doppelpack sicherlich keinen Innovationspreis ein, klingt aber wesentlich stärker und bietet viel mehr als die stumpfen Abkupferer aus dem gleichen, schönen Land und so bleibt das Fazit: Überraschend stark.

Evilution/Devils Dozen


Cover - Evilution/Devils Dozen Band:

Cadaveres


Genre: Thrash Metal
Tracks: 30
Länge: 150:0 (CD)
Label: Hammer Music Nail
Vertrieb: Edge