Review:

Buzz Aldrin

(Buzz Aldrin (I))

Als jemand, der nicht an die Mondlandung glaubt, ist BUZZ ALDRIN natürlich direkt ein Begriff. Der Name steht für den Spitznamen des angeblich zweiten Menschen auf dem Mond. Nun bin ich überrascht, dass sich eine Band aus Italien genau diesen Namen als Bandnamen ausgesucht hat. Googelt man nämlich nach BUZZ ALDRIN, wird die Band es selbst bei gesteigerter Popularität mehr als schwer haben, im Internet unter dem Namen eine Beachtung zu finden. Kommen wir aber direkt mal zu den musikalischen Ausflügen des Trios, das nach eigenen Angaben eine Mischung aus Post Punk / Psychedelic und Shoegaze spielt. Beachtlich ist, dass die Band aus zwei Bassisten (aha, daher kommt wohl BUZZ) und einem Schlagzeuger besteht, wobei man folglich auf eine Gitarre gänzlich verzichtete. Ich muss zugeben, mir ist das nicht direkt aufgefallen, da die Bässe oft derart verzerrt sind, dass ich eine Gitarre dahinter vermutete. Das nun erste Album der Band mit gleichem Namen beginnt dann auch recht obskur mit einem Syntheziserton, der an einen trashigen B-Movie Horrorfilm erinnert. Recht schnell entwickelt sich dann jedoch ein Song namens "Eclipse" mit kräftigen Bass und Drumrhythmen, der zu gefallen weiß. Song Nummer zwei "The Fall" ist lediglich 1:36 min lang und setzt den Gesang eher wie ein Instrument ein, da der Sänger permanent "Falling down" ins Mikro reinpresst, während das Schlagzeug und die Bässe einen ruppeligen Rhythmus als Klangbrett ausbreiten. Weiter geht es mit "Giant Rabbits Are Looking At The Sun", der mit einem groovigen Drumrhythmus beginnt, bevor die metallisch klingenden Bässe einsetzen und einen dreckigen Riff spielen. Gesanglich ist die Band meiner Einschätzung in der britischen Punk Ecke zu verorten. Der Song schleppt sich dahin, ohne aber uncool zu werden. Machine 2999,99 startet mit einem extrem coolen Bassriff, bevor quasi im Hintergrund ein total verzerrter Bass als Gegenstück mit dem Gesang den Song fortentwickelt. Später scheint man kräftig den Bass zu slappen und schafft so einen treibenden Rhythmus zu erzeugen, der einem beim entsprechenden Promillegrad zum Abzappeln bringen könnte. "Hola Gringo" ist dann eher eine Art Interlude bevor mit "White Church" ein massenkompatibler Song folgt, der laut Bandvorstellung zum wilden Abtanzen einladen soll. Die drei folgenden Tracks sind für mich dann eher Soundfragmente als richtige Songs. Es verbleibt den Eindruck, eine sehr innovative, im Songschreiben ausgefallene und eigenartige Band erlebt zu haben. Die von mir herausgegriffen Songs machen mächtig Laune und ich wäre gespannt zu sehen, wie die Band das Album live umsetzt. Trotzdem will ich zur Vorsicht mahnen. BUZZ ALDRIN treffen sicherlich nicht jeden Geschmack. Unbedingt sollte man sich z.B. auf der Myspace Website den Stil der Band anhören, um nicht doch enttäuscht zu werden.

Buzz Aldrin


Cover - Buzz Aldrin Band:

Buzz Aldrin (I)


Genre: Punk
Tracks: 9
Länge: 32:28 (CD)
Label: Ghost Records
Vertrieb: Alive