Vom harmlos klimpernden Intro sollte man sich nicht in Sicherheit wiegen lassen, denn schon nach wenigen Takten des Openers "Where The Wave Broke" haben BURST alle Erwartungen über den Haufen geschmissen - außer man war auf chaotisch-komplexe Wechselbäder gefasst. Schon den Vorgänger "Prey On Life" konnte man keiner Schublade zuordnen und so verhält es sich (zum Glück) auch mit "Origo". Die Norweger präsentieren sich als gereifte Band, die den Hörer an die Hand nimmt und ihm die gesamte Palette menschlicher Emotionen in vertonter Form zeigt. Da gibt es haufenweise aggressive Durchbrücher, aber auch ebensoviele verletztliche, ruhige Parts. Man weiß nie, was BURST in fünf Sekunden für einen Film fahren, welche verrückte Ideen sie jetzt präsentieren und wie sie das Break dazu setzen. "Origo" ist eine Platte, die man oft und lange hören muss, damit sie ihr volles Potential entfaltet, nur dann kann man den diamentenen Kern des Silberlings entdecken. Also genau so, wie es Fans von EYEHATEGOD, NEUROSIS und CULT OF LUNA gewohnt sind. BURST reihen sich problemlos in die illustre Schar der durchgeknallten Bands ein. Willkommen.