Review:

Lazarus Bird

(Burst)

TIPP
Fast drei Jahre haben BURST für den „Origo“-Nachfolger – und sich in der Zeit soundmäßig verändert. Progressive Klänge sind an die Stelle von fiesen Postcore-Sachen getreten, die Songs sind länger und verspielter geworden, das Aggressivitätslevel wurde zurückgeschraubt. Soundtüftler waren die Schweden schon immer, da überraschen die tausend Details in den „Lazarus Bird“-Songs nicht wirklich, aber es scheinen schlicht mehr Ideen in die Musik geflossen zu sein als beim sowieso schon verdichteten Vorgänger. Einen einzelnen Song herauszuheben gestaltet sich schwierig, zu nahtlos sind die Übergänge, zu verwoben die Songs. Jazzparts finden sich, Hardcore-Brachialität, ruhige Abschnitte, die an Hörspiele gemahnen, und manchmal sogar eingängige, beinahe poppige Part. Kein Wunder, dass BURST so lange Zeit brauchten, um die Songs fertigzustellen, ohne Feintuning und einer Liebe zum Detail würden so komplexe Musik nur wie eine willkürliche Aneinandereihung von Ideen klingen und nicht wie kleine Meisterwerke progressiver harter Musik. BURST haben von ihren Fans schon immer viel Zeit verlangt, um die Alben begreifen zu können, das ist auch bei „Lazarus Bird“ so gelieben, auch wenn sich die musikalische Ausrichtung geändert hat. Jeder aufgeschlossene Geschmacksextremist sollte der Scheibe die Zeit geben, es lohnt sich!

Lazarus Bird


Cover - Lazarus Bird Band:

Burst


Genre: Alternative
Tracks: 8
Länge: 59:56 (CD)
Label: Relapse Records
Vertrieb: Rough Trade