Review:

Fimbulvinter

(BROTHERS OF METAL)

Der, bei den Fans, lang erwartete Nachfolger von „Emblas Saga“ ist endlich da. Wer jedoch erwartet, dass sich BROTHERS OF METAL in der Zwischenzeit musikalisch weiterentwickelt hätten, dürfte enttäuscht sein. Auf ihrem dritten Album setzen sie erneut auf bewährte Power-Metal-Elemente: treibende Gitarren, Keyboards, hymnische Chöre und eingängige Melodien dominieren den Sound. Diese Zutaten dürften einigen bereits ausreichen, um weiterzublättern, denn europäischer Power Metal ist nicht gerade bekannt für Innovation, und die thematische Rückbesinnung auf nordische Mythen reißt heutzutage nur noch wenige vom Hocker.

Dennoch hat „Fimbulvinter“ seine Glanzmomente – insbesondere dank der einprägsamen Gesangspassagen von Ylva Eriksson, die zum Mitsummen einladen. Im Vergleich zu anderen Bands des Genres punktet BROTHERS OF METAL zudem mit einem reizvollen Kontrast der Stimmen. Joakim Erikssons markantes, raues Timbre bringt die nötige Härte ins Spiel und verhindert, dass die Songs in allzu süßlichen Gefilden landen. Wenn das Arrangement monumentale und epische Züge annimmt, sorgen drei Vokalisten gleichzeitig für eine kraftvolle Wall of Sound, die die Boxen zum Beben bringt.

„Fimbulvinter“ ist das perfekte Album für gesellige, biergetränkte Abende, an denen sich Metal-Fans in den Armen liegen und gemeinsam Hymnen wie „Flight of the Ravens“ oder „Heart of Stone“ feiern. Allerdings sind einige Stücke nicht frei von Pathos und bewegen sich an der Grenze zum Kitsch. Unterm Strich bleibt: „Fimbulvinter“ wird seine Fans finden, bietet aber auch den Kritikern genug Angriffsfläche – denn das Album ist in seiner Überladenheit sicherlich Geschmackssache.

 

 

Fimbulvinter


Cover - Fimbulvinter Band:

BROTHERS OF METAL


Genre: Heavy Metal
Tracks: 13
Länge: 57:32 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood