Review:

Suicide Season

(BRING ME THE HORIZON)

Einen Coolness-Punkt bekommen BRING ME THE HORIZON für die Wahl des Fredman Studios als Ort der „Suicide Season“-Aufnahmen, was nicht die erwartete Adresse war. Fredrik Nordström hat dem Briten-Quintett einen astreinen Sound verpasst und die vielen Samples bestens in den Gesamtsound integriert. Samples, ja. BRING ME THE HORIZON wollen sich vom stumpfen Metalcore absetzen und haben viel Mut zum Experimentieren aufgebracht, „Suicide Season“ ist kein leicht verdaulicher Brocken. Ob ds bei den Kids gut ankommt, bleibt abzuwarten, erste Live-Erfahrungen lassen darauf schließen, dass die Jungs um Shouter Oli im Moment alles spielen können und die Kids sie trotzdem lieben werden. Hauptsache, die trendigen Frisuren und Klamotten bleiben. Oli und Co. legen es aber hörbar darauf an, auch als Musiker wahr- und ernstgenommen zu werden, anders ist „Suicide Season“ nicht zu erklären. Auf Nummer Sicher gehen würde anders klingen. Olis Gesang ist variabler und wurde noch öfter mit Effekten bearbeitet, während der Growl-Anteil zurückgeschraubt wurde. Der starke Einsatz von Samples verleiht dem Gesamtsound mehr Tiefe und fügt sich im nach wie vor heftigen Grundtenor der Songs nahtlos ein. Beim Songwriting haben die Briten ebenfalls Mut zu Neuem gehabt und neben typischen Nummern wie dem brachialen Opener auch ungewöhnlichere Stücke („Chelsea Smile“) auf das Langeisen gepackt – und alle sind gelungen, „Suicide Season“ ist frei von Ausfällen, auch wenn nicht jeder Song ein absoluter Kracher ist. Ein hohes Level halten BRING ME THE HORIZON aber durchgehend, was für ihr Talent spricht und Beweis genug ist, dass in den Stylos mehr steckt als nur ein Händchen für Outfits. „Suicide Season“ ist dafür der verdammt abwechslungsreiche Beweis. Sehr gut!

Suicide Season


Cover - Suicide Season Band:

BRING ME THE HORIZON


Genre: Metalcore
Tracks: 10
Länge: 42:16 (CD)
Label: Visible Noise
Vertrieb: Soulfood