Review:

The Inn Of Sorrowing Souls

(Breitenhold)

BREITENHOLD die Zweite. Während Mastermind Ced mit BLAZON STONE den totalen RUNNING WILD-Worship betreibt, gibt er mit BREITENHOLD allen BLIND GUARDIAN Jüngern ihre Ersatzdroge, denen schon „Somewhere Far Beyond“ zu progressiv war. Das heißt Speed ohne Ende im Verbund mit leicht folkloristischen Melodien und fetten Chören. Bei „The Inn Of Sorrowing Souls“ und dem epischen „Halls Of Steel“ wird zwar mal der Fuß vom Gas genommen und man schielt etwas gen „Nightfall“, sonst jedoch regiert die elbische Überholspur. Die Gitarrenmelodien scheinen geradewegs aus dem Krefeld der frühen 90er Jahren zu stammen. Im Gegensatz zu SAVAGE CIRCUS sind BREITENHOLD noch fokussierter unterwegs, das geht zwar ein wenig auf die Kosten der Abwechslung, was mir persönlich aber scheißegal ist, wenn es dafür so mitreißend auf die Glocke gibt. Hier ist mit Ced ein echter Metalfan am Werk, der genau weiß, was die Stärken seiner Vorbilder sind, und es versteht selbige wieder aufleben zu lassen und in eigene Songs zu kanalisieren. Da BLIND GUARDIAN seit Jahren eher an epischem Breitwandkino denn an schnittigem Melodic Speed Metal interessiert sind, sehe ich keinen Grund, warum nicht jemand anderes diese Lücke füllen sollte. Außerdem sind BREITENHOLD mit diesem Sound schon wieder undergroundiger und auch anachronistischer als die 1000ste Heavy Metal Combo, welche nach England im Jahre 1982 klingt. Alles in allem kann auch „Haunted Dreams“ jedem Fan von schnellem, aber immer melodischem Metal ans Herz gelegt werden, was ich auch hiermit tue!

The Inn Of Sorrowing Souls


Cover - The Inn Of Sorrowing Souls Band:

Breitenhold


Genre: Power Metal
Tracks: 9
Länge: 46:15 (CD)
Label: Stormspell Records
Vertrieb: Import