Review:

Seizin´ The Day

(Boozed)

Die junge Bramscher Band vermischt AC/DC-Stuff mit DAD und neueren Sau-Raus-Lassern a la Turbonegro oder Gluecifer. Allerdings liegt der Schwerpunkt oftmals sehr auf den australischen Altmeistern, wie der "Gun Boy" fast plagiatisch beweist. (Oder auf den Down-Kollegen von Rose Tattoo, wenn man "Goodbye" hört). Die zehn Songs (plus ein neun-minütiges Live-Rehearsal) rocken tatsächlich sehr ordentlich, auch, wenn mir zum echten, straßen-köterigen Dauer-Ohrwurm einiges fehlt. So klingt die Markus’ Stimme viel zu "unbekümmert", um es mal positiv auszudrücken, ihr fehlt einfach der rotzige Touch wie bei den erwachsenen Vorbildern. Und auch der Sound klingt mir nicht dreckig genug für dieses Genre, ist mir persönlich zu poliert. Dennoch kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Scheibe zum Anstoßen animiert, denn die Herren rocken flott vorwärts, transportieren den Spaß, mit dem sie bei der Sache sind, auch zum Hörer. Gute Ansätze sind zweifelsohne vorhanden, insgesamt greife ich aber immer noch lieber zu den Referenzgrößen, seien sie nun aus Australien oder aus Skandinavien. Ach: Am Ende befinden sich Proberaum-Rehearsals, deren Anfang direkt aus einer Drogen-Kaschemme aus Chinatown stammen könnte und auf Appetit auf Kräuterzigarren wecken dürfte. Tja, weiß nicht, was das soll - und ob ihr die Mitschnitte von den Proberaum-Gesprächen interessant oder witzig finde, das muss jeder selbst entscheiden. Ich finde das langweilig. Sei’s drum, insgesamt haben die Bramscher ein ordentliches, wenn auch keineswegs weltbewegendes Scheibchen geschnitten.

Seizin´ The Day


Cover - Seizin´  The Day Band:

Boozed


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 40:57 (CD)
Label: Kamikaze Records
Vertrieb: Swamp Room Distribution