Review:

Roots

(BONFIRE)

Niemand muss BONFIRE lieben, aber mit welcher Hartnäckigkeit der Ziller-Burschi und seine Kapelle dranbleiben, das ist – wenn nicht einen Asbach – dann wenigstens jede Menge Respekt Wert. Im März 2020 erschien „Fistful Of Fire“ (sagt das Info) und hatte natürlich keine Chance auf eine Live-Präsentation (is´ ja klar). Manche möchten meinen „Gott sei Dank!“, andere sind traurig. Vor allem die Band selbst und deren Kasse. BONFIRE wären aber nicht BONFIRE, wenn sie nicht weitermachten. Also nahmen sie „Roots“ in Angriff, ein „Almost Unplugged“-Album mit 24 Tracks der Bandgeschichte – von jungen Balladen wie „When An Old Man Cries“ über alte Evergreens wie „You Make Me Feel“ bis hin zu ollen Rockern wie „Ready 4 Reaction“ und „American Nights“. Nur gerade letzterer landet in der Schublade „unhörbar“ – da flippen vielleicht noch die Komparsen beim Fernsehgarten aus, und Andrea lässt blitzen. Oh nein, das ist sooo schmierig, genau wie das folgende „Let Me Be Your Water“. Wen das nicht stört, der findet auch noch fünf Bonus-Songs, die ­– laut Info – auf Fanwunsch entstanden und im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne geschrieben und aufgenommen wurden. Klar ist und zugegeben: Die Band versucht, mit diesem Release und einer parallel gestarteten StartNext-Kampagne, Geld in die Bandkasse zu spülen. So gibt´s dann auch ein buntes Allerlei im Angebot: Merch aller Art, Wohnzimmerkonzerte, VIP-Tickets für ihre Streaming-Release-Show und Raritäten wie einen Originalmaster auf Band oder einem Original-Gitarrenverstärker... Na, dann mal los, holt Euch „eine der größten deutschen Rockbands“ ins Haus! Puuh. Wer weichgespülten Kaufhaus-Hardrock liebt, der MUSS zugreifen. Öfter.

 

Roots


Cover - Roots Band:

BONFIRE


Genre: Hard Rock
Tracks: 24
Länge: 104:13 (2-CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood