Review:

Alles Und Nichts

(Boiler)

Mit „Alles Und Nichts“ legt die deutsche Band BOILER ihr Debüt-Album vor, und das geniale Cover lässt auf guten Sound hoffen. Vergebens. Musikalisch sind die Jungs gar nicht mal so schlecht, es gibt fette Rock-/Metal-Riffs zu hören, die gut gespielt sind, ganz ordentlich nach vorne gehen und ein bisschen nach einer Light-Version von RAMMSTEIN klingen. Nur sind die Songs einfach nicht toll geschrieben, echte Refrains z. B. sucht man vergebens. Vor allem aber nervt der Gesang, der teils an Falco-mäßigen Sprechgesang erinnert, teils gekrächzt bis geschrieen wird, wobei Sänger Howdie noch dazu auch wirklich keine besonders tolle Stimme hat. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Texte teilweise echt übel sind. Klar, das ist immer das Problem mit Bands, die deutsch singen: Man versteht die Texte viel zu gut. Englisch gesungen geht oft der größte Nonsens durch, weil man einfach nicht alles mitbekommt und auch nicht gezwungen ist, auf die Texte zu achten. Den Unsinn, den BOILER verzapfen, versteht man aber leider viel zu gut. Dort heißt es z. B.: „Bin einsam wie ne Sau / Ich wünsche mir ne Frau / Ohne is Supergau“ oder: „Geträumte Sünde / Notmasturbation / Geträumte Sünde / Abortejakulation“ oder auch: „Willst du für mich tanzen? – JA! / Ich zeig dir meinen Ranzen – JA!“ Keine Ahnung, was die Jungs sich bei solchen Textzeilen denken und wer so was gut finden soll. Ich jedenfalls kann diesem Album nicht viel abgewinnen.

Alles Und Nichts


Cover - Alles Und Nichts Band:

Boiler


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 44:17 (CD)
Label: Moving Magnet
Vertrieb: Radar