Review:

The Mystical Beast Of Rebellion

(Blut Aus Nord)

Bei diesem Doppeldecker handelt es sich nicht um das neue Album der französischen Experimental-Black Metaller um Gründer und Multiinstrumentalist Vindsval (diese Ehre gebührt der „777“-Trilogie), sondern um eine Wiederveröffentlichung des 2001er Drittwerks. Bereits hier zeichnete sich ab, dass diese Band deutlich andere Wege beschreiten wollte als die Genre-Ursuppe der Zweiten Generation, so dass „The Mystical Beast Of Rebellion“ selbst frühesten Fans von BLUT AUS NORD vor den Kopf stieß. Die sehr gewöhnungsbedürftige und progressive Ausrichtung der über weite Strecken überlangen Songs (den Höhepunkt bildet der knapp 20-minütige dritte Teil von Kapitel sieben), der Einbau von Industrial-Elementen und seinerzeit eher Schwarzmetall-untypischen, noisigen Effekten sowie der sparsam gestreute, in den Hintergrund gerückte Krächz-Gesang drängten die Band vor zehn Jahren eher zurück in den Underground als ihr einen neuen Fankreis zu erschließen. Vergleicht man „The Mystical Beast Of Rebellion“ mit den jüngeren Veröffentlichungen von BLUT AUS NORD, stellt man fest, dass dieser Weg bis heute konsequent weiterverfolgt und sogar noch ausgebaut wurde. Das Album ist eine kompromisslose, verstörende Reise, die aber erstaunlicherweise sogar einige Parallelen zu CELTIC FROST und späteren TRIPTYKON offenbart, was die Experimentierfreude und das größtenteils vorherrschende, doomige Klanggerüst betrifft. Schwer verdaulich und nichts für Gelegenheits-Black Metaller, sind BLUT AUS NORD eine Band, die man sich erarbeiten muss, dann aber mehr als adäquat belohnt wird. Höchst interessant!

The Mystical Beast Of Rebellion


Cover - The Mystical Beast Of Rebellion Band:

Blut Aus Nord


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 78:30 (CD)
Label: Debemur Morti Productions
Vertrieb: Soulfood