Review:

777-Sect(s)

(Blut Aus Nord)

TIPP
Mit dem „777“-Zyklus (Teil drei erscheint noch in diesem Jahr) nähert sich die französische Band langsam aber sicher dem perfekten Wahnsinn an. Dass mein Kollege Wolfgang mit dem Nachfolger „The Desanctification“ nichts anfangen konnte, liegt da fast auf der Hand; schon frühere Alben wie „The Mystical Beast Of Rebellion“ oder „Odinist-The Destruction Of Reason By Illumination“ waren selbst im Black Metal-Genre nur für eine kleine Handvoll Klangverrückter ein Hochgenuss, der große Rest saß sprachlos da. „Sect(s)“ macht da keine Ausnahme: schon der gut achtminütige Opener „Epitome I“ (alle Stücke des Zyklus´ tragen ausschließlich diesen – durchnummerierten –Titel) durchläuft alle Facetten gleichermaßen düsterer wie anspruchsvoller Verneinungsschwärze und ist nur ein Puzzleteil in einem genial ausgetüftelten Gesamtbild. Je genauer man sich mit „Sect(s)“ befasst, desto mehr musikalische Details und Kabinettstückchen offenbaren sich dem Hörer, vorausgesetzt, er ergreift nicht allzu früh die Flucht. Ein mehr als gewöhnungsbedürftiges, langatmiges Werk wie „Memoria Vetusta II-Dialogue With The Stars“ würde mache pseudointellektuelle Möchtegern-Black Metal-Combo als Höhepunkt ihres Schaffens sehen, bei BLUT AUS NORD war es nur ein Schritt hin zu einem völlig eigenständigen Klangkosmos, der mit dem „777“-Mammutwerk seinen bisherigen Höhepunkt erlebt. Doppelbödig wäre untertrieben!

777-Sect(s)


Cover - 777-Sect(s) Band:

Blut Aus Nord


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 45:31 (CD)
Label: Debemur Morti Productions
Vertrieb: Soulfood