Review:

The Fallen Host

(Blueneck)

BLUENECK haben ich für ihre neue Scheibe ein paar Jahre Zeit gelassen, Hetze oder gar Stress würde dem kreativen Schaffungsprozess der Engländer aber sicher nicht gut tun. Wenn das Ergebnis immer so gut wird wie „The Fallen Host“, nimmt der geneigte Musikfreund das aber gerne in Kauf. BLUENECK laden auf eine melancholisch-verträumte Reise ein, die nicht ganz eine Stunde dauert, die aber in voller Aufmerksamkeit verbracht werden sollte – „The Fallen Host“ entfaltet seine volle Wirkung erst unter Kopfhörern, in einem dunklem Zimmer liegend. Keine Musik zum Nebenbeihören. Irgendwo zwischen RADIOHEAD, Postcore und MY DYING BRIDE erschaffen BLUENECK zerbrechliche Klangwelten, die mit sparsamer Instrumentierung eine melancholische Atmosphäre schaffen, in der selbst der gehauchte, leidende Gesang manchmal wie ein Eindringling wirkt („Revelations“), um im nächsten Moment fast schon überirdisch schön zu klingen. „The Fallen Host“ ist nur schwer zu beschreiben, schwerer noch als das bei Musik sowieso schon der Fall ist. BLUENECK haben Musik für all jene geschrieben, die dem Alltag entfliehen wollen; die träumen und sich verzaubern lassen wollen; für die Musik zart und wuchtig sein darf, sein kann, sein muss; die mit Musik Gefühl verbinden. Wer sich dazu zählt, legt sich dieses Kleinod alternativ-dunkler Musik zu.

The Fallen Host


Cover - The Fallen Host Band:

Blueneck


Genre: Alternative
Tracks: 8
Länge: 55:20 (CD)
Label: Denovali Records
Vertrieb: Cargo Records